Ukraine: An Weihnachten ist KriegARTE Reportage
25 Min.
Verfügbar bis zum 23/01/2027
Sendung vom 26/01/2024
In Moskau und in Kiew feierten sie bis vor dem Krieg in beiden Ländern noch Weihnachten nach dem Kalender der Orthodoxen Kirche: Die Kirchenglocken läuteten am 6. Januar und die Familien kamen dann traditionell am 7. Januar zusammen.
Aber das war vor dem Krieg. Heute sprechen sie auf den Straßen von Kiew nicht mehr Russisch, sondern Ukrainisch. Die Kirchen mit den goldenen Zwiebeln und Kuppeln in Kiew und Moskau haben sich getrennt und viele in der ukrainischen Hauptstadt bis hin zu den Schützengräben an der Frontlinie wollen das Weihnachtsdatum nicht mehr mit dem russischen Feind teilen. Auch an Weihnachten ist Krieg.
Die Ukraine feierte also am 24. und 25. Dezember Weihnachten, anstatt erst im Januar, das ist eine symbolische Entscheidung, ein Akt des Widerstands, religiös und politisch. Für viele Familien in Kiew ist es ein zweites Weihnachten ohne Männer. Die Frauen halten das Haus in Ordnung, damit die Kinder noch lächeln können. Das ist ihre Art zu sagen, dass der Kampf der Soldaten nicht umsonst ist. An der Front, in der Hölle der Schützengräben, gegenüber den Russen, feiern die ukrainischen Soldaten, von zwei Jahren Kampf zermürbt, mit von der Familie geschickten Konserven, bevor sie wieder nach vorne müssen, zum Kämpfen.
Regie
Frédéric Tonolli
Autor:in
Frédéric Tonolli
Kamera
François Cauwel
Schnitt
Mathias Lavergne
Produktion
Hikari
Fixer
Oleksandra Berezovska
Land
Frankreich
Jahr
2024