Serbien: Ein Land in Aufruhr

ARTE Reportage

12 Min.

Verfügbar bis zum 23/09/2035

Sendung vom 26/09/2025

16 Menschen starben in Novi Sad am 1. November 2024, als bei der Renovierung des Bahnhofs ein Vordach einstürzte. Dieses Unglück empörte die Serben und trieb sie zu Protesten gegen die amtierende Regierung auf die Straße. Denn sie vermuten, dass die alltägliche Korruption in Serbien eine der Ursachen für den Einsturz des Vordachs war. 

  

An der Spitze der Proteste fordern Schüler und Studenten vorgezogene Wahlen, das aber lehnt Präsident Vucic ab. Die Regierung versucht, die Proteste zu Beginn des neuen Semesters zu unterdrücken. Am 5. September verhaftete die Polizei in Novi Sad, einer Stadt mit 300.000 Einwohnern, über 40 Menschen.
Vladimir Vasak hat Tamara Verezan begleitet, Englischprofessorin an der Universität. Seit zehn Monaten verfolgt sie die Proteste ihrer Studenten und hilft ihnen dabei. Aber sie nimmt auch an Versammlungen von Professoren teil, die die Bewegung wie sie unterstützen. Die Lehrkräfte sämtlicher Freien Universitäten von Novi Sad haben sich zusammengeschlossen.
Wohin steuert Serbien, ein Kandidat für die Mitgliedschaft in der Europäische Union? Die Demonstranten marschieren nicht mit der Europaflagge wie ein Jahr zuvor die Menschen in Georgien, die Serben aber berufen sich auf "europäische Werte" wie Demokratie, Bekämpfung der Korruption und Pressefreiheit.
Was treibt diese Protestbewegung an, die seit zehn Monaten nicht nachlässt, trotz aller Versuche des herrschenden Regimes, sie zu ersticken und zu unterdrücken? Die Aussicht auf den Beitritt zur Europäischen Union steht auf dem Spiel, doch zuvor wollen die Gegner von Präsidiumsmitglied Vucic ein Regime loswerden, das sie zunehmend mit Weißrussland vergleichen...

Regie

Vladimir Vasak

Autor:in

Vladimir Vasak

Schnitt

Peter Sumonja

Fixer

Zoran Jovanović

Land

Frankreich

Jahr

2025

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