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Nigeria: Immer mehr Entführungen
ARTE Reportage25 Min.
Verfügbar bis zum 11/06/2027
Sendung vom 28/06/2024
Im Landesdurchschnitt werden jeden Tag zehn Menschen entführt, fünfmal so viele wie in Mexiko und Kolumbien zusammen.
Am 7. März 2024 wurden in der Kleinstadt Kuriga 137 Kinder im Alter von 8 bis 15 Jahren entführt, während sie in der Schule waren. Massenentführungen wie diese häufen sich in den letzten Jahren in Nigeria. Nach dem Vorbild der Boko-Haram-Dschihadisten, die 2014 300 junge Frauen aus Chibok entführt hatten, haben heute bewaffnete Banden die Entführung übernommen. Sie werden immer zahlreicher und sind immer besser bewaffnet. Auf ihren Motorrädern verbreiten sie Angst und Schrecken vor allem auf dem Land, wo sich die Menschen von ihrer Regierung vergessen fühlen. Getrieben von Armut und ethnisch-religiösen Konflikten entführen diese kriminellen Banden unterschiedlicher Herkunft reihenweise Menschen und fordern oft Tausende Euro Lösegeld, obwohl über die Hälfte der nigerianischen Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze lebt.
Angesichts des neuen Terrors sind bereits mehr als 2 Millionen Menschen geflohen. Die Herrschaft dieser kleinen "Kriegsherren" erstickt das Land. Die Polizei ist weitgehend überfordert und verlässt sich auf die Hilfe von Selbstverteidigungsmilizen, die mittlerweile überall im Land präsent sind. In Nigeria, das regelmäßig zu den korruptesten Ländern der Welt gezählt wird, scheint sich niemand der Ausbreitung der Kidnapper in den Weg stellen zu können. Ihre Macht erstreckt sich mittlerweile bis vor die Tore der Hauptstadt Abuja.
Regie
Mégane Guillaume
Autor:in
Mégane Guillaume
Kamera
Kilian Le Bouquin
Schnitt
Fabien Fougère
Produktion
Caravelle Productions
Produzent/-in
Sylvain Lepetit
Journalist
Isaac Abrak
Land
Frankreich
Jahr
2024
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