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1431, der Untergang von Angkor26 Min.
Verfügbar bis zum 31/12/2027
Der Franzose Patrick Boucheron rekonstruiert das Jahr 1431, den mutmaßlichen Zeitpunkt des Untergangs von Angkor. Wann das mächtige Reich im heutigen Kambodscha, das sechs Jahrhunderte lang die ganze Region dominierte, tatsächlich unterging, ist längst nicht gesichert.
Der Name Angkor Vat bedeutet „Stadt in Form eines Tempels“. Aber eigentlich handelt es sich um ein Kloster von der Größe einer Stadt. Von Angkor sieht man heute nur noch Ruinen, oder genauer: die Inszenierung ihrer Entdeckung. Einst befand sich hier eine bedeutende Zivilisation. Beide, Stadt und Zivilisation, gingen unter, wurden vergessen und schließlich von den Europäern wiederentdeckt. Mit dem Fall der Hauptstadt des Khmer-Reichs gerieten die großen Gleichgewichte in Südostasien ins Wanken. Schon damals war Angkor eine mythische Stadt, bevor es vom Dschungel überwuchert und erst mit der Kolonialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von französischen Forschungsreisenden wiedergefunden wurde. Die Entdeckung der Ruinen von Angkor weckte Träume von Größe und beflügelte die Fantasie: Man wollte an das Verschwinden einer ganzen Zivilisation glauben, ähnlich dem Untergang des Römischen Reiches, wie man ihn sich damals vorstellte. So entstand auch, auf der Grundlage sehr indirekter und viel später verfasster Berichte, die Idee von einem „Fall“ des Khmer-Reiches im Jahr 1431. In der Chronologie der Weltgeschichte musste dieses Ereignis in gewisser Weise erst konstruiert werden. Es bleibt ungewiss, was sich tatsächlich zugetragen hat, denn es gibt keine Quellen oder Darstellungen, die eine sachlich richtige und nachgewiesene Schilderung der Ereignisse erlauben würden. In Ermangelung handschriftlicher Quellen dienen daher die Monumente selbst als Dokumente. Denn die einzigen Texte, die überdauert haben, sind in Form von Inschriften in den Stein der Monumente gemeißelt.
Regie
Denis van Waerebeke
Land
Frankreich
Jahr
2017
Herkunft
ARTE F
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