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Zeit der Narren
53 Min.
Disponible jusqu'au 31/03/2026
Verrücktes Verhalten galt nicht immer als ein Fall für die Medizin. Die Figur des Narren hatte in der Zeit zwischen Mittelalter und Renaissance einen festen Platz in der Gesellschaft und war allgegenwärtig in der Kunst. Der Narr verkörperte zahlreiche Ängste, die Europa im Zeitalter der großen Entdeckungen und angesichts der religiösen Spaltungen verunsicherten.
Verrücktes Verhalten galt nicht immer als ein Fall für die Medizin. Die Figur des Narren hatte zwischen Mittelalter und Renaissance einen festen Platz in der Gesellschaft und war allgegenwärtig in der Kunst. Innerhalb weniger Jahre hatte die westliche Welt ihre bisherigen Orientierungspunkte verloren: Die Erfindung des Buchdrucks, das Erstarken religiöser Intoleranz, die Reformation und die Entwicklung von Kapitalismus und Bourgeoisie brachten eine von ständigem Wandel geprägte neue Welt hervor. Die großen Entdeckungen bahnten dem Fortschritt den Weg, erzeugten aber auch starke Verunsicherung. Der Narr brachte all diese Widersprüche auf den Punkt und wurde damit zum Vorboten der aufkeimenden Moderne.
Er ist der Held in Erasmus von Rotterdams Werk „Lob der Torheit“ (1511) sowie in Victor Hugos Roman „Der Glöckner von Notre-Dame“ (1831). Es gibt einschlägige wissenschaftliche Untersuchungen, allerdings ist immer noch relativ wenig über diese zentrale Figur der europäischen Kultur bekannt.
Hieronymus Bosch und Pieter Bruegel der Ältere machten den Narren zu einem wiederkehrenden Motiv ihrer Malerei. Doch der eigentliche Ursprung der Figur liegt im Christentum. Von der Kirche als Inbegriff der Ketzerei und der Ungläubigkeit stigmatisiert, wurde der Narr zum Sonderling und Ausgestoßenen und nahm allmählich politischere Züge an: Er stellte sich den Mächtigen entgegen, streute Sand ins Getriebe und brachte in seiner Andersartigkeit ein zutiefst menschliches Verlangen zum Ausdruck.
Er ist der Held in Erasmus von Rotterdams Werk „Lob der Torheit“ (1511) sowie in Victor Hugos Roman „Der Glöckner von Notre-Dame“ (1831). Es gibt einschlägige wissenschaftliche Untersuchungen, allerdings ist immer noch relativ wenig über diese zentrale Figur der europäischen Kultur bekannt.
Hieronymus Bosch und Pieter Bruegel der Ältere machten den Narren zu einem wiederkehrenden Motiv ihrer Malerei. Doch der eigentliche Ursprung der Figur liegt im Christentum. Von der Kirche als Inbegriff der Ketzerei und der Ungläubigkeit stigmatisiert, wurde der Narr zum Sonderling und Ausgestoßenen und nahm allmählich politischere Züge an: Er stellte sich den Mächtigen entgegen, streute Sand ins Getriebe und brachte in seiner Andersartigkeit ein zutiefst menschliches Verlangen zum Ausdruck.
Regie
Jacques Loeuille
Land
Frankreich
Jahr
2023
Herkunft
ARTE F
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