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Waren Steinzeitmenschen dümmer als wir?
42 - Die Antwort auf fast alles29 Min.
Disponible à partir du 22/08/2025
TV-Ausstrahlung am Sonntag 21 September à 08:50
Sendung vom 21/09/2025
Im Vergleich zu uns, die wir Autos steuern und am Computer haufenweise Mails schreiben, wirkt die Lebensweise von Steinzeitmenschen recht simpel. Aber ist das so, weil sie nicht die kognitiven Fähigkeiten besaßen? Oder haben wir nur das Glück, dass die Tausenden Generationen vor uns so viel Wissen angehäuft haben, das wir nutzen können?
Der Urmensch Homo erectus hat beispielsweise vor knapp zwei Millionen Jahren in Afrika den Faustkeil erfunden. Experimente zeigen: Bei der Herstellung eines solchen Steinwerkzeugs werden dieselben Hirnregionen aktiv wie bei einem Musiker, wenn er Beethoven am Klavier spielt.
Hätte der Homo erectus also ein berühmter Pianist werden können, wenn er in unserer Zeit aufgewachsen wäre? Der Paläoneurobiologe Emiliano Bruner weiß, dass die Gehirne dieser Steinzeitmenschen im Durchschnitt kleiner waren als unsere, auch wenn es Ausreißer nach oben gab. Dennoch waren ihre Fähigkeiten wahrscheinlich noch nicht mit denen des modernen Menschen, dem Homo sapiens, vergleichbar.
Die Neandertaler hatten immerhin ähnlich große Gehirne wie wir. Letztlich kommt es auch darauf an, wofür wir unsere Hirnmasse einsetzen. Dank Abdrücken, die Gehirne an der Innenseite von Schädeln hinterlassen haben, wissen wir heute, dass bei uns als Homo sapiens andere Hirnregionen stärker ausgeprägt sind als bei Neandertalern.
Sind es diese Unterschiede in der Gehirnstruktur, die uns dabei helfen, die Herausforderungen unserer sozial und technologisch komplexen Gesellschaft zu meistern? „Wenn wir über Menschen sprechen, die vor 50.000 oder sogar 100.000 Jahren gelebt haben, denke ich, dass sie nicht schlecht abschneiden würden“, ist der Paläoanthropologe Jean-Jacques Hublin überzeugt.
Fernsehregie
Patrick Jütte
Land
Deutschland
Jahr
2025
Herkunft
NDR