Weltkarriere einer Lüge

Die Protokolle der Weisen von Zion

53 Min.

Disponible à partir du 27/12/2025

TV-Ausstrahlung am Montag 26 Januar à 23:35

Sie gelten als Ursprung moderner Verschwörungserzählungen: die sogenannten Protokolle der Weisen von Zion. Obwohl bereits vor über 100 Jahren als Fälschung entlarvt, befeuern die darin verbreiteten Narrative noch heute Hass, Hetze und Gewalt. Die Dokumentation zeigt, wie eine obskure Schrift aus dem zaristischen Russland zum wesentlichen Bestandteil des modernen Antisemitismus wurde.

Die sogenannten Protokolle der Weisen von Zion werden im Gründungsdokument der Terrororganisation Hamas ebenso propagiert wie von Rechtsextremisten und White Supremacy Communities weltweit. Rechtspopulistische Parteien nutzen sie, um das Feindbild geheimer jüdischer Mächte und korrupter „globalistischer“ Eliten mit ihren internationalen Konferenzen wie dem World Economic Forum in Davos zu konstruieren.
Antisemitische Zerrbilder rund um die Hauptmotive der Protokolle sind auf sublime Weise Teil des kulturellen Mainstreams geworden. Auch die russischen Propagandastrategie rund um den Ukrainekrieg setzt den Verschwörungsmythos ein: „Globalistische“ westliche Eliten stünden hinter dem jüdischen Präsidenten Selenskyj.
Die Zion-Protokolle beeinflussten Adolf Hitler in seinem Buch „Mein Kampf“ und werden von Experten für das mörderische ideologische Programm der Nazis mitverantwortlich gemacht. Manche Historiker gehen sogar so weit zu sagen: Ohne die Protokolle als „Vollmacht für den Völkermord“ hätte es den Holocaust so nicht gegeben. Die Verschwörungsmythen der Protokolle treiben bis heute Attentäter an – wie etwa jene der Anschläge auf die Synagogen von Halle und Pittsburgh.
Nach einem kurzen historischen Rückblick auf die ungeklärten Umstände der Entstehung richtet sich der Fokus auf die ungebrochene Anziehungskraft der Protokolle bis heute. Als vermeintlich „jüdischer Masterplan“ scheinen sie wie geschaffen für ein Zeitalter, in dem Verschwörungsnarrative Teil der Alltags- und Popkultur sind.

Regie

Felix Moeller

Land

Deutschland

Jahr

2025

Herkunft

RBB

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