Ist die Wahrheit noch zu retten?42 - Die Antwort auf fast alles
30 Min.
Available until 16/05/2028
TV-Ausstrahlung am 2025-05-18
Sendung vom 18/05/2025
- Untertitel für Gehörlose
Wenn man sich umschaut, könnte man meinen, die Wahrheit habe es gerade ziemlich schwer: In den USA wurde Donald Trump trotz unzähliger Lügen und Falschaussagen wiedergewählt, Verschwörungserzählungen sind trotz Faktenchecks nicht totzukriegen, Populist*innen gewinnen in ganz Europa an Zustimmung. Wie kann das sein? Ist die Wahrheit noch zu retten?
Sie ist umkämpft, umstritten und immer in Gefahr: die Wahrheit. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht vor Desinformation gewarnt wird – und doch sind wir alle grundsätzlich anfällig dafür, die Unwahrheit zu glauben, egal, wie sehr wir uns anstrengen. Und das liegt nicht daran, dass es so etwas wie Wahrheit gar nicht gibt, sagt Romy Jasper, Philosophin an der HU Berlin: Schließlich können wir bei der Frage „Ist der Mond aus Käse?“ durchaus sagen, welche Antwort wahr ist.
Dass Menschen trotzdem an die Unwahrheit glauben, liegt daran, dass unser Gehirn evolutionär gesehen ganz andere Aufgaben hat, sagt der Neurowissenschaftler Philipp Sterzer von der Universität Basel. Er erklärt: Unsere Überzeugungen sollen uns in erster Linie beim Überleben helfen und uns vor teuren Fehlern bewahren. Ob sie der Wahrheit entsprechen, sei zweitrangig. Zum Beispiel, dass wir Gefahren sehen, wo keine sind. Oder – aus Gründen des sozialen Zusammenhalts – dass wir eher das glauben, was unsere soziale Gruppe für wahr hält.
Tatsächlich gibt es viele solcher systematischen Fehleinschätzungen, sogenannte Biases. Das sind Verzerrungen in unserem Urteilsvermögen, die bei allen Menschen gleich funktionieren. Zum Beispiel der Confirmation Bias: Menschen glauben eher Aussagen, die zu ihren eigenen Überzeugungen passen. Und: Wir sind alle anfällig für eine gute Geschichte. Weil der Mensch sein ganzes Leben lang Ereignisse in Geschichten einordnet, sagt die Germanistin Petra Sammer, kann es leicht passieren, dass wir der Unwahrheit auf den Leim gehen, wenn sie in Form einer guten Geschichte daherkommt.
Dass Menschen trotzdem an die Unwahrheit glauben, liegt daran, dass unser Gehirn evolutionär gesehen ganz andere Aufgaben hat, sagt der Neurowissenschaftler Philipp Sterzer von der Universität Basel. Er erklärt: Unsere Überzeugungen sollen uns in erster Linie beim Überleben helfen und uns vor teuren Fehlern bewahren. Ob sie der Wahrheit entsprechen, sei zweitrangig. Zum Beispiel, dass wir Gefahren sehen, wo keine sind. Oder – aus Gründen des sozialen Zusammenhalts – dass wir eher das glauben, was unsere soziale Gruppe für wahr hält.
Tatsächlich gibt es viele solcher systematischen Fehleinschätzungen, sogenannte Biases. Das sind Verzerrungen in unserem Urteilsvermögen, die bei allen Menschen gleich funktionieren. Zum Beispiel der Confirmation Bias: Menschen glauben eher Aussagen, die zu ihren eigenen Überzeugungen passen. Und: Wir sind alle anfällig für eine gute Geschichte. Weil der Mensch sein ganzes Leben lang Ereignisse in Geschichten einordnet, sagt die Germanistin Petra Sammer, kann es leicht passieren, dass wir der Unwahrheit auf den Leim gehen, wenn sie in Form einer guten Geschichte daherkommt.
Regie
Beate Brehm
Land
Deutschland
Jahr
2024
Herkunft
BR