Re: Zwei Länder, vereint in einem Dorf
30 Min.
Available until 12/02/2028
Sendung vom 13/06/2025
Auf Zypern liegt ein weltweit einzigartiges Dorf: Alles gibt es dort doppelt! Zwei Heimaten, zwei Kulturen, zwei Bürgermeister. 51 Jahre nach Kriegsende leben hier Griechinnen und Griechen, Türkinnen und Türken Seite an Seite – ein Experiment des Friedens.
Nur ein einziges Dorf auf Zypern gibt es, wo Griechinnen und Griechen, Türkinnen und Türken zusammenleben. In Pyla erproben 2.400 Menschen 51 Jahre nach Kriegsende den Frieden. Und als wäre das nicht schon außergewöhnlich genug, ist Pyla obendrein noch das einzige bewohnte Dorf in der Pufferzone, die die Insel teilt. Möglich ist der zerbrechliche Frieden nur dank der Zyprioten beider Gemeinschaften.
Unter ständiger Kontrolle durch die UNO, die türkische Armee und die griechisch-zypriotischen Behörden leben die Einwohnerinnen und Einwohner Pylas so gut es geht zusammen. Obwohl das Dorf lange als „zypriotisches Friedenslabor“ galt, erinnert es manchmal eher an ein Pulverfass. Seit über 14 Jahren will der stets gut gelaunte Simos Mitides der Bürgermeister aller in Pyla lebenden Menschen sein – der 1.800 Zyperngriechen, zu denen auch er selbst zählt, sowie der 600 Zyperntürken. Eine Herausforderung seines Amts besteht darin, dass er es mit einem Mokhtar teilt, einem türkischen, wiederum von den Zyperntürken in Pyla gewählten Bürgermeister. Ihr Verhältnis ist nicht immer einfach. Der Bürgermeister steht einem Dorf vor, in dem es alles doppelt gibt: Kultstätten, Supermärkte, Schulen und sogar Cafés.
Munise Beyaz hat mit Politik nichts am Hut, aber unpolitisch ist in Pyla gar nichts. Munise ist nach dem Krieg von 1974 geboren, doch die Zusammenstöße zwischen griechischen und türkischen Zyprioten prägen sie und ihre Familie bis heute. Sie selbst sind Zyperntürken und haben ihr Dorf nie verlassen. Munise gehört zur letzten Generation, die noch gemischt gelebt hat und noch die Sprache und die Traditionen ihrer Nachbarn kennt. Mit ihrer griechischen Freundin Emily will sie einen Gesprächskreis für die Frauen beider Gemeinschaften gründen.
Die Menschen in Pyla können auch auf Hilfe von außen zählen. Seit einiger Zeit hat das Dorf endlich einen Arzt, den Zyperntürken Okan Dağlı. Der Allgemeinmediziner und Pazifist setzt sich seit Jahrzehnten für Frieden zwischen den beiden zypriotischen Völkern ein. In seiner kleinen Praxis am Dorfplatz betreut er jedes Jahr über 800 Patienten – griechische wie türkische. Der fast 65 Jahre alte Dr. Okan lebt mit seiner Familie in der Türkischen Republik Nordzypern, wo er eine eigene Privatklinik betreibt. Für ihn ist Pyla ein Vorbild für das Zusammenleben auf der Insel.
Unter ständiger Kontrolle durch die UNO, die türkische Armee und die griechisch-zypriotischen Behörden leben die Einwohnerinnen und Einwohner Pylas so gut es geht zusammen. Obwohl das Dorf lange als „zypriotisches Friedenslabor“ galt, erinnert es manchmal eher an ein Pulverfass. Seit über 14 Jahren will der stets gut gelaunte Simos Mitides der Bürgermeister aller in Pyla lebenden Menschen sein – der 1.800 Zyperngriechen, zu denen auch er selbst zählt, sowie der 600 Zyperntürken. Eine Herausforderung seines Amts besteht darin, dass er es mit einem Mokhtar teilt, einem türkischen, wiederum von den Zyperntürken in Pyla gewählten Bürgermeister. Ihr Verhältnis ist nicht immer einfach. Der Bürgermeister steht einem Dorf vor, in dem es alles doppelt gibt: Kultstätten, Supermärkte, Schulen und sogar Cafés.
Munise Beyaz hat mit Politik nichts am Hut, aber unpolitisch ist in Pyla gar nichts. Munise ist nach dem Krieg von 1974 geboren, doch die Zusammenstöße zwischen griechischen und türkischen Zyprioten prägen sie und ihre Familie bis heute. Sie selbst sind Zyperntürken und haben ihr Dorf nie verlassen. Munise gehört zur letzten Generation, die noch gemischt gelebt hat und noch die Sprache und die Traditionen ihrer Nachbarn kennt. Mit ihrer griechischen Freundin Emily will sie einen Gesprächskreis für die Frauen beider Gemeinschaften gründen.
Die Menschen in Pyla können auch auf Hilfe von außen zählen. Seit einiger Zeit hat das Dorf endlich einen Arzt, den Zyperntürken Okan Dağlı. Der Allgemeinmediziner und Pazifist setzt sich seit Jahrzehnten für Frieden zwischen den beiden zypriotischen Völkern ein. In seiner kleinen Praxis am Dorfplatz betreut er jedes Jahr über 800 Patienten – griechische wie türkische. Der fast 65 Jahre alte Dr. Okan lebt mit seiner Familie in der Türkischen Republik Nordzypern, wo er eine eigene Privatklinik betreibt. Für ihn ist Pyla ein Vorbild für das Zusammenleben auf der Insel.
Land
Frankreich
Jahr
2025
Herkunft
ARTE F
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