Hüllenlos - Die Geschichte der Nacktheit (2/2)Von Freizügigkeit, Macht und Scham

Die Geschichte der Nacktheit als Instrument der Macht und des Widerstands reicht weit zurück. Bereits in der Antike spielt der nackte Körper eine bedeutende Rolle in der Kunst und Wissenschaft. Es ist auch die Verletzlichkeit, die Nacktheit bis heute zu einer mächtigen Waffe machen kann. Doch sind wir wirklich freier, wenn wir nackt sind? Welche Rolle spielen Scham und Gewalt?
Wenn ein Mensch die Kontrolle über seinen eigenen Körper hat und sich entscheidet, ihn nackt zu zeigen, reagiert die Umgebung. Immer. Denn seit der Antike bis heute ist Kleidung die Normalität und Nacktheit das Gegenteil. Mit der ungeschützten, intimen Darstellung des Körpers werden historisch die Mauern der Macht durchbrochen oder zementiert – eine Wahrheit unverhüllt enthüllt. Nacktheit kann eine Intervention gegen Unfreiheit, ein Symbol des Protests sein – oder ein Akt der Unterdrückung.
Bis heute erregt die ukrainische Frauenbewegung Femen international Aufsehen, deren Aktivistinnen ihre Oberkörper zuerst nackt auf zentralen Plätzen wie dem Majdan in Kiew gegen Sexismus und Unterdrückung zeigten. Risiken reichen von der gesellschaftlichen Ächtung bis hin zu physischer Gewalt. Dennoch nehmen die Frauen diese Gefahr auf sich, um mit ihren Körpern auf Missstände aufmerksam zu machen und für ihre Überzeugungen einzutreten.
Doch wer hat überhaupt die Freiheit, sich zu entscheiden, den eigenen Körper nackt zu zeigen, und wer nicht? Welchen Kriterien sind die Körper unterworfen? Wer wird nackt gesehen, gezeigt und warum? Die Geschichte der Nacktheit kann eine Geschichte der Mutigen und Unerschrockenen sein, die bereit sind, ihre eigene Verletzlichkeit zum Ausdruck zu bringen, um eine größere Botschaft zu vermitteln. Der Körper wird zum Symbol der Freiheit und des Widerstands gegen diejenigen, die versuchen, die Freiheit einzuschränken. Gleichzeitig ist die Geschichte der Nacktheit geprägt von Stigmatisierung, Zwang, Rassismus und Kolonialismus.

Regie

Inga Turczyn

Land

Deutschland

Jahr

2022

Herkunft

ZDF

Dauer

44 Min.

Verfügbar

Vom 26/10/2023 bis 23/01/2024

Genre

Dokus und Reportagen

Versionen

  • Untertitel für Gehörlose

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