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"Me too" ist dieses Jahr auch fester Bestandteil des Filmfestivals von Cannes. Im Februar hatte die französische Schauspielerin Judith Godrèche zwei bekannte Regisseure beschuldigt, sie als 15-Jährige vergewaltigt zu haben. Jetzt läuft ihr Film dazu in Cannes: der Titel "moi aussi". Ein Film mit Sprengkraft, der im offiziellen Festivalprogramm gezeigt wird - und zeigt, dass an der Debatte auch in Frankreichs Kulturindustrie kein Weg mehr vorbeiführt.

Die französische Schauspielerin und Regisseurin Judith Godrèche zeigt ihren Film "Moi aussi" auf dem Filmfestival.

Cannes 2024: Judith Godrèche und #MeToo

Im Städtchen Pieve Santo Stefano in der Toskana schlummert ein Schatz: Das Nationalarchiv der Tagebücher. Über 10.000 Schriften lagern dort: Memoiren, Briefe, Erinnerungen einfacher Leute. Wie das Tagebuch eines Soldaten, der den Horror des Ersten Weltkriegs verarbeitet. Oder die Notizen einer Bäuerin, die ihren Schmerz nach dem Tod ihres Mannes auf dem Bettlaken niederschreibt. Eine berührende Reise in die Vergangenheit. 

In Pieve Santo Stefano in der Toskana werden seit Jahrzehnten die Tagebücher einfacher Leute gesammelt. 

Ganzes Leben auf Papier: Tagebucharchiv in Italien

Ika Sperling hat erlebt, wie ihr Vater in den Sog von Verschwörungserzählungen geriet. In ihrer preisgekrönten Graphic Novel „Der Große Reset“ verarbeitet die Illustratorin, wie das die Persönlichkeit verändert und was es für Angehörige bedeutet - mit trockenem Humor und schonungslosem Blick, aber auch mit großem Mitgefühl.

Ika Sperling hat erlebt, wie ihr Vater in den Sog von Verschwörungserzählungen geriet - und einen Comic darüber gezeichnet.

Graphic Novel: Mein Vater, der Schwurbler

Norwegen hat eine neue Museumsattraktion: Am 11. Mai wurde in Kristiansand das Kunstsilo eröffnet. Das historische Silo wurde von einem spanischen Architekturbüro in ein modernes Ausstellungsgebäude umgewandelt und beherbergt nun die größte Sammlung der nordischen Moderne.

Norwegen hat eine neue Museumsattraktion: Das Kunstsilo in Kristiansand beherbergt die größte Sammlung der nordischen Moderne.

Norwegen: Die nordische Moderne im "Kunstsilo"

Über 60 Jahre lang hat der Künstler Michael Ruetz mit seiner Kamera immer wieder dieselben Standorte in Berlin aufgesucht. Perspektive und Bildausschnitt dieser Langzeit-Fotoserien bleiben dieselben, nur die Zeitabstände variieren. Diese "Timescapes" sind nun in Berlin ausgestellt; sie zeigen die Umbrüche der Gesellschaft von der Wiedervereinigung bis in die Gegenwart. 

Die Berliner Akademie der Künste zeigt Michael Ruetz' serielle Langzeitfotografien von Berlin, sogenannte "Timescapes".

Fotografie: Michael Ruetz und die Poesie der Zeit

Die Nationalsozialisten haben das Bauhaus, die vielleicht berühmteste Kunstschule der Moderne -, gehasst. Insofern gelten Lehrer und Schüler dieser Institution bei vielen mehr oder weniger automatisch als Gegenspieler zu den Nazis. Die neue Ausstellung der Weimarer Klassik Stiftung schaut jetzt genauer hin und entdeckt auch Täter, Mitläufer und Opportunisten.

Unschuldige Moderne? Das Bauhaus und der Nationalsozialismus – kein eindeutiges Verhältnis.

Das Bauhaus und der Nationalsozialismus

Im September letzten Jahres ließen angesichts der Aggression der aserbaidschanischen Armee 120.000 Armenier ihr gesamtes Hab und Gut in Berg-Karabach zurück. Einige Monate nach diesem Chaos versuchen einige von ihnen, ihr früheres Leben wieder aufzubauen. Der Geschäftsführer einer kultigen Kneipe in Stepanakert, der Hauptstadt der ehemaligen armenischen Enklave, hat in Jerewan eine neue Bar eröffnet.

Der Inhaber einer kultigen Kneipe in Stepanakert hat in Jerewan eine neue Bar eröffnet - ein Refugium für Vertriebene.

Armenien: eine Bar für Vertriebene aus Bergkarabach

Die Ausstellung in Aix-en-Provence beleuchtet, wie der Maler Pierre Bonnard die Ästhetik der japanischen Kunst in seine Praxis integriert hat und so mit dem Naturalismus und dem Impressionismus bricht. Dem gegenüber: Eine Auswahl japanischer Drucke aus der Sammlung Leskowicz, die die Einflüsse der japanischen Kunst auf das Werk Bonnards noch betont.

Eine Ausstellung über die Einflüsse der japanischen Kunst auf das Werk des französischen Malers.

Malerei: Pierre Bonnard und Japan

Pflegekräfte aus osteuropäischen Ländern gibt es nicht nur in Deutschland. Sie arbeiten auch in Italien und betreuen dort Pflegebedürftige. Dabei sind sie weit weg von ihren Familien. Ein Leben in der Schwebe. Das führt zu seelischen Belastungen, die sich oft erst nach der Rückkehr bemerkbar machen. Man nennt es das "Italiensyndrom“. Eine Graphic Novel erzählt ihre Geschichte.

Eine Graphic Novel über osteuropäische Pflegekräfte in Italien und ihre seelischen Belastungen.

Osteuropäische Pflegekräfte und das Italiensyndrom

Sie zählt zu den spektakulärsten Baudenkmälern überhaupt: die Stadt Schibam im Jemen. Doch die älteste vertikale Siedlung der Welt ist bedroht, durch den seit neun Jahren tobenden Krieg und vor allem durch Überschwemmungen. Die Hochhäuser aus Lehm sind zerbrechlich und müssen ständig ausgebessert werden. Die Stadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, fürchtet um ihre Zukunft.

Die älteste vertikale Siedlung der Welt ist bedroht: durch den seit neun Jahren tobenden Krieg und Überschwemmungen.

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Cannes 2024: Judith Godrèche und #MeToo

Ganzes Leben auf Papier: Tagebucharchiv in Italien

Graphic Novel: Mein Vater, der Schwurbler

Norwegen: Die nordische Moderne im "Kunstsilo"

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Armenien: eine Bar für Vertriebene aus Bergkarabach

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Jemen: Manhattan der Wüste in Gefahr

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