Pörni - Staffel 1 (1/6)

Als Sozialarbeiterin beim Jugendamt von Oslo hat Pernille Middelthon, "Pörni" genannt, alle Hände voll zu tun, aber nicht nur mit den Minderjährigen, die sie beruflich betreut, sondern auch mit ihrer eigenen Familie. Ihre beiden Teenager-Töchter Hanna und Sigrid machen ihr den Alltag als alleinerziehende Mutter nicht gerade leicht. Als ihre Schwester Anne bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt, nimmt sie auch noch deren Sohn Leo bei sich auf. Zu dieser Konstellation gesellen sich ihr unzuverlässiger Ex-Mann Finn und ihr siebzigjähriger Vater Ole Johan, bei dem sie mit ihren Kindern eingezogen ist. Mentale BelastungenSie heißt Middelthon und wurde am 21. Januar geboren, genau wie die Thronerbin von Norwegen. Dennoch hat Pörnis Leben nichts mit dem einer Kronprinzessin zu tun. Obwohl die Heldin dieser humorvollen Serie an vorderster Front steht, gereicht ihr das selten zum Vorteil. Ihre jugendlichen Töchter lassen sich nichts sagen, ihr Vater versucht sie zu belehren, ihr Ex-Mann bringt sie zur Verzweiflung und ihre besten Freundinnen schütten ihr ständig ihr Herz aus. Dennoch meistert Pörni alle Herausforderungen so gut, dass niemand ohne sie auskommt. All die Widersprüche dieser modernen Mutter Courage liefern die Grundlage für ein Drehbuch, in dem Tragik und Komik auf subtile Weise miteinander verwoben werden. Oft relativiert Pörni ihr eigenes Schicksal angesichts der dramatischen Fälle, mit denen sie in ihrem Beruf konfrontiert ist. Es kommt aber auch vor, dass ihre Schwächen die Oberhand gewinnen, wenn sie sich etwa heimlich mit ihrem Liebhaber in der Garage trifft oder Nachrichten auf dem Anrufbeantworter ihrer verstorbenen Schwester hinterlässt. Henriette Steenstrup, die Schöpferin der Serie, in der sie auch – mit großem Talent! – die Hauptrolle spielt, liefert ein exquisites Porträt einer bodenständigen Frau, die dem männlichen Geschlecht bei jeder sich bietenden Gelegenheit wohlverdiente Lektionen erteilt.