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Sollten wir losen statt wählen?42 - Die Antwort auf fast alles
27 Min.
Verfügbar bis zum 19/08/2025
Sendung vom 18/09/2021
- Untertitel für Gehörlose
Hubertus Buchstein von der Uni Greifswald schlägt seit Jahren vor, unsere gewählten Parlamente durch geloste "Normalbürger" zu ergänzen. Aber kann so eine geloste Truppe wirklich kompetenter entscheiden als die gewählten Politikschaffenden?
Korruption, Machtmissbrauch und Überheblichkeit gab es schon, als die Demokratie erfunden wurde. Doch die alten Griechen hatten eine kostengünstige Technik parat, die all das verhindern und politische Gleichheit (unter Männern mit Bürgerrechten) herstellen sollte: das Losen. Als die Idee von der „Macht des Volkes“ Ende des 19. Jahrhunderts wieder hervorgeholt wurde, entschieden sich die Herren nicht mehr für das Losen, sondern gingen davon aus, dass es für alle besser sei, wenn wir unsere Volksvertreter wählten. Studien legen allerdings nahe, dass das nirgendwo stimmt. Hubertus Buchstein von der Universität Greifswald schlägt schon lange vor, unsere gewählten Parlamente durch geloste „Normalbürger“ zu ergänzen. Aber kann so eine geloste Truppe wirklich kompetenter entscheiden als die gewählten Politikschaffenden?
Seit Anfang der 1970er Jahre wird das wissenschaftlich untersucht. Einige Forschende kamen mehr oder weniger unabhängig voneinander auf die gleiche Methode: Geloste Bürger werden informiert, diskutieren miteinander und entscheiden dann. Planungszellen, Citizen Juries, Deliberative Polls – wie auch immer man es nennt, die Methode funktioniert in Wuppertal genauso gut wie in Japan, Russland und der Subsahara. Viele der Gelosten können oft sogar besser entscheiden als die Gewählten.
Doch während sich diese Erkenntnis auf der Welt verbreitet, wird die Demokratie von neuen Technik-Tools bedroht. Simon Hegelich, Professor für Political Data Science in München, warnt: „Die Zeiten von freien, geheimen und gleichen Wahlen sind schon lange vorbei.“
Seit Anfang der 1970er Jahre wird das wissenschaftlich untersucht. Einige Forschende kamen mehr oder weniger unabhängig voneinander auf die gleiche Methode: Geloste Bürger werden informiert, diskutieren miteinander und entscheiden dann. Planungszellen, Citizen Juries, Deliberative Polls – wie auch immer man es nennt, die Methode funktioniert in Wuppertal genauso gut wie in Japan, Russland und der Subsahara. Viele der Gelosten können oft sogar besser entscheiden als die Gewählten.
Doch während sich diese Erkenntnis auf der Welt verbreitet, wird die Demokratie von neuen Technik-Tools bedroht. Simon Hegelich, Professor für Political Data Science in München, warnt: „Die Zeiten von freien, geheimen und gleichen Wahlen sind schon lange vorbei.“
Regie
Romy Steyer
Land
Deutschland
Jahr
2021
Herkunft
NDR