Europe to Go - Europa-News für zwischendurch

11.05.2019

4 Min.

Disponible jusqu'au 13/05/2035

Eure tägliche Dosis Europe to Go fasst für euch zusammen, was gerade in Europa wichtig ist. In unserer zweiten Samstagsausgabe vertiefen wir ein wichtiges Thema aus dieser Woche: Ein neuer UN-Bericht zeigt, dass eine Million Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht sind. Warum das so ist, welche Auswirkungen das auf unser Leben hat und was die EU dagegen macht – das alles erfahrt ihr hier! 

Jetzt haben wir’s schwarz auf weiß: Eine von geschätzt acht Millionen Tier- und Pflanzenarten auf der Erde sind vom Aussterben bedroht – das zeigt ein neuer UN-Bericht. 145 Autoren aus 50 Ländern haben über mehrere Jahre daran gearbeitet. Der Bericht zeigt deutlich: Das Ausmaß des Artensterbens war noch nie so groß wie heute – und es wird immer schlimmer. In den letzten 20 Jahren hat sich die Zahl der Arten, die auf der Roten Liste stehen, verdreifacht! Viele davon werden schon in den nächsten Jahrzehnten für immer verschwinden… Stellt euch mal vor: Das was gerade auf unserem Planeten passiert, gab es seit dem Aussterben der Dinosaurier nicht mehr! Ganz schön krass. Ihr glaubt Biodiversität sei ein reines Umweltthema? Falsch. Das Artensterben hat Auswirkungen auf unserer ganzes Leben: auf die Wirtschaft, politische Stabilität und soziale Aspekte, wie zum Beispiel Flüchtlingsströme. Denn mit den Tieren und Pflanzen vernichten wir auch unsere Lebensgrundlagen. Bestes Beispiel: Bienen. Weltweit hängen 25 Prozent der Erträge von Bestäubern ab! Heute gibt es 80 Prozent weniger Insekten als noch vor 30 Jahren. Der Präsident vom Biodiversitätsrat ist sicher: Die Zerstörung der Artenvielfalt und der Ökosysteme habe ein Niveau erreicht, das uns mindestens genauso bedroht wie der Klimawandel. 

Aber warum sterben so viele Tiere und Pflanzen aus? Schuld daran sind wir Menschen, natürlich. Der Bericht zeigt: Den größten Einfluss haben die veränderte Nutzung von Land und Meer, also zum Beispiel durch intensive Landwirtschaft, aber auch Umweltverschmutzung, invasive Tierarten und der hohe Verbrauch an Ressourcen. Wusstet ihr, dass wir drei Welten bräuchten, wenn alle so leben würden wie wir Europäer? Seit gestern haben wir alle Ressourcen für dieses Jahr aufgebraucht. Und natürlich spielt auch der Klimawandel eine Rolle, vor allem in der Zukunft: Sollte sich die Erde um zwei Grad erwärmen, würde das fünf Prozent aller Arten gefährden. Momentan ist aber eher ein Anstieg von 4,3 Grad realistisch: 16 Prozent alle Tier- und Pflanzenarten wären dann gefährdet. 

Der Bericht zeigt aber auch: Noch ist es nicht zu spät – aber fast! Jede Region muss die für sich passenden Maßnahmen ergreifen. Also lasst uns mal schauen, was die EU macht: Um unsere Tiere und Pflanzen zu schützen, hat sie 1992 das europäische Netzwerk Natura 2000 gegründet. Mit dem Ziel: Arten und ihren Lebensraum in sensiblen Regionen zu retten, wie zum Beispiel im Vercors-Hochland in Frankreich oder im Wattenmeer. Insgesamt gibt es in der EU mehr als 27.500 solcher geschützten Gebiete – das sind 18 Prozent der Gesamtfläche der EU. Immerhin! Aber das reicht noch nicht: 2010 hat die EU deshalb eine Strategie aufgestellt, um die biologische Vielfalt bis 2020 auf einem stabilen Niveau zu halten, ohne Erfolg. Eigentlich wollten wir schon 2010 soweit gewesen sein. Liebe Politiker, da geht noch was! 

Journalist

  • Sira Thierij

  • Loreline Merelle

Land

Frankreich

Jahr

2019

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