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Masterclass mit Agnès VardaPatrice Chéreau - Frankreichs Theatergenie
50 Jahre schwindelerregende Kreativität: Der 2013 verstorbene Theater-, Opern- und Filmregisseur Patrice Chéreau übte nicht nur in seiner Heimat Frankreich, sondern in ganz Europa nachhaltigen Einfluss auf die europäische Bühnenkunst aus. Das hochproduktive Leben dieses Theatermachers, der sich immer wieder neu erfand, ähnelt einem Coming-of-age-Roman voller spannender Wendungen.
Patrice Chéreau wurde 1944 als Sohn eines Künstlerpaares geboren. Der hochsensible junge Mann fällt schon im Amateurtheater seines Gymnasiums durch seine Begabung auf. Mit 22 Jahren vertraut man ihm die Leitung eines Theaters im Pariser Vorort Sartrouville an. Sein Plan, ein engagiertes Volkstheater zu schaffen, scheitert und er geht bankrott. Es folgen finanziell schwierige Jahre, doch das kennt er von seinen Eltern, und sein allenthalben anerkanntes schöpferisches Talent eröffnet ihm schon bald Zugang zu den renommiertesten europäischen Bühnen.
Auch in Frankreich kann er wieder Fuß fassen und wird Kodirektor des Nationaltheaters in Villeurbanne, einem Vorort von Lyon. Der Wendepunkt seiner Karriere ereignet sich, als er mit 32 Jahren zum hundertjährigen Bestehen der Bayreuther Festspiele den „Ring des Nibelungen“ inszenieren soll. Mit Hilfe seiner hervorragenden Deutschkenntnisse und der Tatsache, dass er die deutschen Sagen seit Unizeiten in- und auswendig kennt, lässt ihn Bayreuth in fünf Festspielsommern – nach anfänglichem Widerstand gegenüber seiner Sicht auf die Dinge – erobern. Als Leiter eines Theaters in Paris Nanterre, der nächsten Station, bringt er mit der dortigen Schauspielschule eine ganze Generation herausragender Theatertalente hervor.
Die Aidskrise der 1980er Jahre trifft seinen Freundeskreis hart. Er gibt die Leitung des Theaters ab, um sich neu zu orientieren und einem Traum, dem Kino, zu widmen. Mit entwaffnender Klarsicht setzt er sich mit dem Thema der Gewalt in zwischenmenschlichen Beziehungen in „Die Bartholomäusnacht“ (1994) auseinander. 2001 landet er mit „Intimacy“ einen großen Erfolg: Dem Theater bleibt er über all die Jahre treu, und auch in der Welt der Oper hinterlässt er unauslöschliche Spuren.
Das einfühlsame Porträt stützt sich auf das Wort und die Werke des Regisseurs. Wegbegleiter und enge Freunde zeichnen ein sehr authentisches Bild von Chéreaus einzigartiger Persönlichkeit, Quelle der Inspiration für die Nachwelt.
Auch in Frankreich kann er wieder Fuß fassen und wird Kodirektor des Nationaltheaters in Villeurbanne, einem Vorort von Lyon. Der Wendepunkt seiner Karriere ereignet sich, als er mit 32 Jahren zum hundertjährigen Bestehen der Bayreuther Festspiele den „Ring des Nibelungen“ inszenieren soll. Mit Hilfe seiner hervorragenden Deutschkenntnisse und der Tatsache, dass er die deutschen Sagen seit Unizeiten in- und auswendig kennt, lässt ihn Bayreuth in fünf Festspielsommern – nach anfänglichem Widerstand gegenüber seiner Sicht auf die Dinge – erobern. Als Leiter eines Theaters in Paris Nanterre, der nächsten Station, bringt er mit der dortigen Schauspielschule eine ganze Generation herausragender Theatertalente hervor.
Die Aidskrise der 1980er Jahre trifft seinen Freundeskreis hart. Er gibt die Leitung des Theaters ab, um sich neu zu orientieren und einem Traum, dem Kino, zu widmen. Mit entwaffnender Klarsicht setzt er sich mit dem Thema der Gewalt in zwischenmenschlichen Beziehungen in „Die Bartholomäusnacht“ (1994) auseinander. 2001 landet er mit „Intimacy“ einen großen Erfolg: Dem Theater bleibt er über all die Jahre treu, und auch in der Welt der Oper hinterlässt er unauslöschliche Spuren.
Das einfühlsame Porträt stützt sich auf das Wort und die Werke des Regisseurs. Wegbegleiter und enge Freunde zeichnen ein sehr authentisches Bild von Chéreaus einzigartiger Persönlichkeit, Quelle der Inspiration für die Nachwelt.
Regie
Marion Stalens
Land
Frankreich
Jahr
2023
Herkunft
ARTE F