Nächstes Video:
Iran-Sanktionen: Kann die EU Trump die Stirn bieten? - Info +Europa-News für zwischendurch
09/05/20194 Min.
Verfügbar bis zum 11/05/2030
Eure tägliche Dosis Europe to Go fasst für euch zusammen, was gerade in Europa wichtig ist. Heute auf dem Programm: Die EU gedenkt sich selbst, die Staats- und Regierungschefs wollen in guten und in schlechten Zeiten zusammenhalten, Großbritannien macht kohlefrei und Litauen wählt trunken.
Happy Europatag! Heute vor 69 Jahren hat der französische Außenminister Robert Schuman den Grundstein für die EU gelegt: Mit seinem Plan, die deutsche und französische Produktion von Kohle und Stahl zusammenzulegen.
Tja, so schnell kann’s gehen: Jetzt sorgt die EU jeden Tag für genug Gesprächsstoff für eine neue Folge Europe to Go.
Die Zukunft Europas, zusammengefasst in zehn praktischen Punkten. Die wollen die europäischen Staats- und Regierungschefs heute bei ihrem Treffen in Rumänien verabschieden. In einer gemeinsamen "Erklärung von Sibiu".
Zu den großen Vorhaben für die nächsten fünf Jahre gehört zum Beispiel: Den Bruch zwischen Nord-Westen und Süd-Osten zu überwinden, die Lebensverhältnisse in Europa anzugleichen, die europäische Asylpolitik zu reformieren, Europas Rolle auf der Weltbühne zu verstärken, oder dass auch wirklich alle Länder die europäischen Werte respektieren.
Und ganz wichtig: "Wir halten zusammen, durch dick und dünn." Kein Witz, so steht es wirklich schwarz auf weiß in dem Entwurf für die Erklärung. Dieser informelle Gipfel ist nämlich auch ein wichtiges Symbol. Kurz vor der Europawahl und vor dem anstehenden Brexit machen die EU-Länder sich nochmal gegenseitig Mut.
Das gab’s noch nie: Großbritannien ist zum ersten Mal seit der industriellen Revolution eine ganze Woche lang ohne Kohlestrom ausgekommen. Der Kohleanteil am Strommix auf der Insel ist nämlich total gesunken. Es sind nur noch 6%.
Aber die Briten sind nicht die einzigen, die Fortschritte machen. In etwa zwei Dritteln der EU-Länder geht der CO2-Ausstoß durch fossile Energieträger, also wie Kohle oder Gas, zurück. So sind die Kohlestoffemissionen in ganz Europa letztes Jahr um 2,5% zurückgegangen. Auch, wenn es von Land zu Land natürlich ganz schöne Unterschiede gibt.
Portugal, Bulgarien, Irland und Deutschland: Dort sind die CO2-Emissionen am meisten zurückgegangen. Gestiegen sind sie hingegen in Polen, Malta und Lettland.
Großbritannien gehört trotz allem noch zu den größten Schmutzfinken in Europa. Denn es stellt seinen Strom hauptsächlich aus Gas her. Und wir Deutschen? Wir schießen den Vogel ab...
Von einer grünen Revolution kann Europa noch nicht wirklich sprechen.
Übrigens, in Litauen hat der Wahlkampf gerade einen ganz besonderen Beigeschmack: Es geht um Alkohol.
Im Land steht nicht nur Ende Mai die Europawahl an. Am Sonntag wählen die Litauer auch einen neuen Präsidenten. Für die Mitte-Rechts-Partei tritt Ministerpräsident Skvernelis an. Doch er könnte ausgerechnet für seine Gesundheitspolitik von den Wählern abgestraft werden.
Denn 2017 hat seine Regierung die Gesetze zum Alkoholkomsum extrem verschärft: Kein Alk unter 20 Jahren, kein Verkauf nach 20 Uhr, keine Weinfalschen im Restaurant,… Das hat den Litauern gar nicht gefallen. Die sind nach den Esten nämlich die zweitgrößten Trinker Europas, mit durchschnittlichen 14 Litern puren Alkohols pro Kopf im Jahr 2016.
Mal schauen, wie sich der neue, trockene Lebensstil jetzt auf die Urnen auswirkt!
Journalist
Loreline Merelle
Anja Maiwald
Land
Frankreich
Jahr
2019