Whitechapel

Whitechapel: Ein Londoner Stadtteil mit belebten Gassen, südasiatischen Einflüssen und… Jack the Ripper. Lange bevor sich Reisegruppen auf die Spuren des berüchtigten Serienmörders begaben, litt Whitechapel unter seinem Ruf als mörderisches Viertel. Eine Gruppe junger Metalheads aus Knoxville, Tennessee, entschied sich, der Vergangenheit des Londoner Stadtteils Tribut zu zollen, indem sie ihre Band nach ihm benannte. 

2007 erschien das Debütalbum The Somatic Defilement der ein Jahr zuvor gegründeten Band um Sänger Phil Bozeman. Jack the Ripper ist ein klares Leitmotiv des Werks. Später wendeten sich Whitechapel von dieser Thematik ab, widmeten sich Bozemans bewegter Lebensgeschichte und wurden zu einer der wichtigsten Deathcore-Bands des 21. Jahrhunderts. Ihren brutalen Sound spickte die Gruppe nach und nach mit weniger rauen Tönen und versuchte sich gelegentlich sogar an Klargesang.

Ruhig ist die Gruppe aus Tennessee aber keineswegs geworden. Wenn es in der Musik von Whitechapel leisere Passagen gibt, dann nur, weil hinter der nächsten Ecke Riffs lauern, die so scharf sind wie die Klinge von Jack the Ripper. Das zeigt auch ihr neuntes Album Hymns in Dissonance aus dem Jahr 2025.

Wer wagt bei ihrem Auftritt auf der Altar-Bühne einen Schritt in die mörderischen Gassen von Whitechapel?

Aufzeichnung vom 19 Juni 2025 beim Hellfest Open Air Festival, Clisson.