Papillon

M49 ist wieder ausgebrochen. Er ist ein Braunbär, der den Menschen im norditalienischen Mocheni-Tal zu nahekommt. Immer wieder wird er gejagt und weggesperrt. Die Menschen in den italienischen Alpen fürchten ihn genauso wie sie ihn verehren. Es gibt zahllose Geschichten über ihn und einen Spitznamen: “Papillon”. Die Biologin Alice begibt sich auf seine Spur. Allein macht sie sich auf den Weg nach Vlarotz, einem kleinen Bergdorf in den italienischen Alpen. Hier wurde er zuletzt gesehen. Nachtsichtkameras haben ihn aufgezeichnet. In dem Dorf wird “Mocheno” gesprochen, ein seltener Dialekt, entstanden in einer Enklave Deutschstämmiger. Alice verbringt einen ausgelassenen Abend in der Dorfkneipe, wo sie die lokale Gemeinschaft der Jäger kennenlernt. Dabei wird Papillon in der Vorstellung der Jäger einerseits zum undomestizierten Tier schlechthin, das den eigenen starken Wunsch nach Freiheit und gelebter (maskuliner) Wildheit spiegelt. Andererseits ist Papillon auch das migrantische Subjekt, das weder Nationalität, noch Grenzen anerkennt und überall unerwünscht bleibt. "Papillon" ist ein hybrider Kurzfilm mit dokumentarischen und inszenierten Elementen.