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Notizen für einen Film

92 Min.

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Der Belgier Gustave Verniory stand am Anfang seiner beruflichen Laufbahn, als er 1889 zum Bau einer Eisenbahnlinie durch die Naturlandschaft von Araukanien/Chile berufen wurde. Erst kurz zuvor war das Siedlungsgebiet der indigenen Mapuche vom Staat annektiert worden. Ignacio Agüeros Dokumentarfilm ist inspiriert von den Erinnerungen des Ingenieurs.
Gustave Verniory war ein belgischer Ingenieur, der 1889 im Alter von 23 Jahren von Brüssel nach Chile ging, um in Araukanien beim Bau einer Eisenbahnlinie mitzuwirken. Erst kurz zuvor war das Siedlungsgebiet der indigenen Mapuche vom chilenischen Staat annektiert worden. Im Laufe seines zehn Jahre währenden Aufenthalts schrieb der junge Ingenieur seiner Familie zahlreiche detaillierte Briefe. 1899 kehrte er nach Europa zurück. Zwischen 1935 und 1938 verwandelte er die Korrespondenz in ein seiner Familie gewidmetes Manuskript, das unter dem Titel „Dix années en Araucanie (1889-1899)“ von seinem Aufenthalt erzählt. In einer freien Adaption dieses Textes erschuf Ignacio Agüero den einzigartigen und kühnen Film „Notizen für einen Film“. Er verwebt Vergangenheit und Gegenwart und erzählt in eindrucksvollen Schwarz-Weiß-Aufnahmen einer atemberaubenden Landschaft eine Geschichte von blutigen Konflikten, jahrzehntelangem Unverständnis, Revolten und Unterdrückung. Wie kann man etwas filmen, das es nicht mehr gibt? Wie soll man filmen, was in der Vergangenheit geschah? Ignacio Agüero wollte keinen Historienfilm drehen, sondern einen Film, in dem die Geschichte durch Bezugspunkte und Überlagerungen in die Vorstellungswelten des Publikums eindringt. Zwar trägt die Figur von Verniory zeitgemäße Kleidung, doch man sieht sie auch beim gemeinsamen Textlernen mit dem Regisseur und dem Produzenten. Der Film-Verniory versucht, die Sprache der Indigenen zu lernen und hört ihre Berichte an. In deren Erzählungen verbindet sich die Geschichte mit der Gegenwart und fördert die kontinuierliche Bedeutung politischer Themen zutage. Im Nebeneinander von Archivaufnahmen und aktueller Realität zeigt Agüero das Wesen einer Region, die Wandel, Ausbeutung und sichtbarer Zerstörung unterworfen ist: Großkonzerne lassen heute riesige jahrtausendealte Wälder für Kiefern- und Eukalyptusmonokulturen roden. Der ruhige Filmessay vermeidet Demagogie und Sensationslust und stellt die Frage, ob die Erfordernisse des „Fortschritts“ mit den alten Rechten indigener Völker vereinbar sind. Als Zeugnis der chilenischen Geschichte und Identität beleuchtet „Notizen für einen Film“ den Widerstand der Mapuche und ihren Kampf für ein unabhängiges Siedlungsgebiet.

Regie

Ignacio Agüero

Land

Frankreich

Jahr

2022

Herkunft

ARTE F

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