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Zölibat - Der katholische Leidensweg

100 Min.

Disponible à partir du 02/12/2025

TV-Ausstrahlung am Dienstag 9 Dezember à 20:15

Priester, Theologen und Bischöfe bekennen zunehmend, dass ein Großteil der Geistlichen das Zölibat nicht mehr befolgt. Sie verurteilen die Institution Kirche und ihren Umgang mit Priestern. Und weigern sich, die vom Vatikan auferlegte kirchliche Gesetz zu befolgen. Sie wollen ihr Privatleben nicht mehr geheim halten. Viele plädieren für ein Aus des Pflichtzölibats.

Immer mehr Stimmen richten sich gegen den Zölibat und sorgen für Unruhe in der römisch-katholischen Kirche. Eine Umfrage unter Priestern, Gläubigen, Theologen und Bischöfen aus acht Ländern und von drei Kontinenten hat ergeben, dass ein Großteil der Geistlichen den Zölibat nicht mehr befolgt. Die Befragten verurteilen die Heuchelei der Kirche, die über das Doppelleben von Priestern hinwegsieht und für den Leidensweg ihrer Familien verantwortlich ist. Im Hintergrund werden Fäden gezogen, um nicht noch mehr Priester zu verlieren: Betroffene berichten von Zwangsversetzungen, Ziehvätern, die Priesterkinder adoptieren, und Schweigegeld für Mütter.
Im Klerus werden indes die Auswirkungen der unmoralischen Vorgehensweisen spürbar: Immer mehr Priester verlassen ihr Amt und wollen ihr Privatleben nicht mehr geheim halten. In Österreich leben etwa 350 Priester offen mit ihren Familien trotz der Gefahr, aus der Kirche ausgeschlossen zu werden. Und auch diejenigen, die bereits ausgeschlossen wurden, gehen weiterhin ihren Aufgaben in der Gemeinde nach. Teilweise werden Messen von Frauen gehalten.
Auch in Deutschland bleibt die Kirche nicht untätig – die Gesamtheit der deutschen Bischöfe hat gegen den Willen Roms eine radikale Reform eingeführt: Laienpredigerinnen und -prediger können von nun an in der Kirche Gebete und Segen aussprechen.
Dieser Ruf nach Veränderung sorgt für eine Spaltung in der Kirche. Vom Vatikan enttäuscht, verlassen progressive Priester ihre Ämter, treten unabhängigen katholischen Gemeinden bei und haben dort die Möglichkeit, eine Familie zu gründen. Anfangs gab es solche Gemeinden vor allem in Afrika – mittlerweile verbreiten sie sich auf der ganzen Welt. Um die leeren Reihen des Klerus erneut zu füllen, schrecken die Diözesen nicht davor zurück, verheiratete Priester mit Kindern aus anderen christlichen Kirchen abzuwerben. Das Ganze führt zu einer gewissen „existenziellen Schizophrenie“ der Gläubigen und der Kirche, die sich laut Papst Franziskus bereits bei den Bischöfen bemerkbar macht. 

Regie

  • Eric Colomer

  • Rémi Bénichou

Land

Frankreich

Jahr

2021

Herkunft

ARTE F

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