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Dirty Talk: Wie schmutzig ist Europas Strom? - Info+Europe to Go - 11/03/2019
4 Min.
Verfügbar bis zum 13/03/2030
Eure tägliche Dosis Europe to Go fasst für euch zusammen, was gerade in Europa wichtig ist. Heute: Europas Whistleblower sollen mehr Schutz bekommen, AKKs hat was gegen das Straßburger Parlament, Carles Puigdemont will weiter Politik machen, Amsterdam kämpft gegen den Klimawandel und den Briten könnte das Klopapier ausgehen!
Es gibt gute Neuigkeiten für Europas Whistleblower! Die europäischen Institutionen sollen sich heute auf einen Text einigen, der die Skandalaufdecker schützen soll. Dadurch soll jeder, der die Öffentlichkeit vor den strafbaren Handlungen seines Arbeitgebers warnt, von Gerichtsverfahren verschont bleiben.
Bisher ist das nicht der Fall, wie man am Beispiel der Lux-Leaks sehen kann: Die beiden Whistleblower in dem Finanz-Skandal standen beide vor Gericht.
Monatelang haben Frankreich, Österreich, Ungarn und Schweden Druck gemacht, damit Whistleblower gezwungen werden, sich erst an ihren Arbeitgeber zu wenden, bevor sie an die Öffentlichkeit gehen. So sollten Betriebsgeheimnisse geschützt werden.
Aber die Idee hatte nicht genügend Anhänger unter den Mitgliedsstaaten. Jetzt hat das Europaparlament gute Chancen, sich durchzusetzen: Das findet, Hinweisgeber sollen selbst entscheiden können, auf welchem Weg sie Missstände melden.
Wenn der letzte Stand des Textes durchkommt, kann ein zukünftiger Whistleblower also vor seinem Arbeitgeber geschützt werden - auch, wenn er sofort die Medien informiert hat.
Das Europäische Parlament hat zwei Sitze: Einen in Brüssel, einen im französischen Straßburg.
Aber macht das Sinn? Die Frage stellte die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer in ihrem Europe-Statement vom Wochenende.
Sie ist nicht die einzige Kritikerin. Denn der Umzug des Parlaments einmal im Monat ist teuer!
Außerdem kosten die regelmäßigen Reisen der EU-Abgeordneten natürlich CO2: Im besten Fall genauso viel, wie wenn ein Mittelklassenwagen im Jahr 900 Mal um die Erde fährt.
Trotzdem: Paris fand AKKs Angriff auf Straßburg „sehr unfreundlich“. Ihre anderen Vorschläge zu Europa wurden gar nicht erst kommentiert.
Carles Puigdemont, der Kopf der katalanischen Separatistenbewegung, sitzt im Exil in Belgien… und tritt jetzt zur Europawahl an. Wird er gewählt, will er seinen Kampf für ein unabhängiges Katalonien aus dem EU-Parlament fortsetzen.
In Amsterdam dreht sich gerade alles um die Umwelt. 40.000 Demonstranten sind dort gestern auf die Straße gegangen. Sie verlangen von der Politik konkrete Maßnahmen gegen den Klimawandel und gegen Schadstoffemissionen.
Das niederländische Parlament hat letzte Woche schon vorgeschlagen, dass Flüge zwischen Amsterdam und Brüssel abgeschafft werden sollen. Denn zwischen den beiden Hauptstädten liegen nur 200 km. Und das geht ohne Probleme mit dem Zug, finden die Abgeordneten. Denn der braucht auch nur zwei Stunden, in etwa genauso viel, wie der Flieger mit Gepäckkontrolle. Und das würde jede Menge Kerosin sparen.
Übrigens… Diese Woche steht ganz im Zeichen des Brexits: Die britischen Abgeordneten sollen darüber abstimmen, wie sie die EU verlassen wollen. Und wenn sie sich nicht einigen können, könnte das ganze drei Tage dauern - von Dienstag bis Donnerstag. Wir halten euch auf dem Laufenden. Aber in der Zwischenzeit steigen wir schon mal ins Thema ein, mit einem unerwarteten, delikaten Problem: Klopapier.
Das könnte nach einem No Deal Brexit nämlich echt knapp werden. Die Briten brauchen davon 2,5 Mal so viel, wie alle anderen Europäer. Ein einziger Brite nutzt mehr als 17kg im Jahr. Das sind 110 Rollen. Die Vorräte auf der Insel halten im Moment angeblich nur einen Tag. Wenn jetzt Grenzkontrollen und Einfuhrzölle die Importe behindern, könnte die Lage also schnell kritisch werden.
Journalist
Loreline Merelle
Anja Maiwald
Land
Frankreich
Jahr
2019