Neues Kino von Roma und Romnja
14 Min.
Verfügbar bis zum 19/10/2035
Die stereotypen Bilder und Vorstellungen von Sinti*zze und Rom*nja sind tief im westlichen Narrativ verwurzelt. Wie ist es möglich, eigene Narrative aus der Community zu etablieren und Filme zu produzieren und einem großen Publikum zugänglich zu machen, die die Unsichtbarkeit der größten europäischen Minorität ernst nehmen, wirklich erfahrbar machen?
Allein durch einen Paradigmenwechsel – durch ein Insistieren auf Handlungsmacht und Präsenz – beginnen wir, neu zu definieren, wie wir wahrgenommen und verstanden werden“, so formuliert es die Direktorin des European Roma Institute for Arts and Culture (ERIAC) Timea Junghaus.Wer übernimmt die Carearbeit für die Verbreitung der Filme und Geschichten? Wie viel Aktivismus ist nötig, um alte Narrative nachhaltig zu verändern und eine Freiheit für alle zu erreichen? Das Aufzeigen und Überwinden von strukturellen Problemen, gerade im Zusammenhang mit öffentlichen Institutionen wie Filmarchiven und Filmförderungen spielen bei der Sichtbarmachung eine wichtige Rolle. Eine Reportage mit Hamze Bytyçi, Lisa Smith und Sejad Ademaj.
Hamze Bytyçi ist Künstler, Kurator und Kulturarbeiter. Seit 2012 leitet er als Vorsitzender den von ihm gegründeten RomaTrial e.V. Im Jahr 2017 rief er das »Ake Dikhea? – Internationales Festival des Roma-Films« ins Leben, das seitdem jährlich unter seiner Leitung in Berlin stattfindet. 2018 sowie 2020/2021 war er Co-Kurator der 1. und der 2. Roma-Biennale. Seit September 2022 gestaltet er als Künstlerischer Leiter das Programm im Grünen Salon der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Zudem ist er Vorstandsmitglied der neuen deutschen Organisationen und Mitglied der »CPPD – The Coalition for Pluralistic Public Discourse«, der BiPoC Alliance sowie von »Vielfalt im Film«.
Lisa Smith ist Filmemacherin, Beraterin und Kuratorin. Von 2020 bis 2024 kuratierte und leitete sie das Internationale Roma-Filmfestival Ake Dikhea? und ist Mitbe- gründerin des European Roma Film Professionals Network. Im Jahr 2023 gründete sie Patrin Films, eine unabhängige Produktionsfirma, die sich für die Stärkung der Roma-Perspektiven und eine bessere Repräsentation in der europäischen Filmindustrie einsetzt.
Als Sohn einer montenegrinischen Roma-Familie lebte Sejad Ademaj von 1991 bis 2008 mit einem Duldungsstatus in Deutschland. Diese Zeit war geprägt von ständiger Unsicherheit und der Bedrohung, abgeschoben zu werden. Nach dem Abitur machte Sejad eine Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann und studierte im Anschluss „Mediengestaltung und -produktion“ an der HS Offenburg. Im Wintersemester 2020 nahm Sejad ein Drehbuchstudium an der Filmakademie Baden-Württemberg auf. Aufgrund des großen Erfolges seines Zweitjahresfilms „Fünfzehn Minuten“, wurde ihm ein Wechsel zum Fach Szenische Regie angeboten. Aktuell arbeitet Sejad mit Detlef Buck und Constantin Lieb an dem Kinofilm „Philomena“, der das Leben von Philomena Franz erzählt.
Land
Deutschland
Jahr
2025