Die New Yorker Philharmoniker in Pjöngjang
Sternstunden der Musik3 Min.
Verfügbar ab dem 08/11/2025
TV-Ausstrahlung am Sonntag, 9. November um 17:40
2008 fand das wohl ungewöhnlichste Konzert statt, das die New Yorker Philharmoniker je gegeben haben: Auf Einladung des nordkoreanischen Kulturministeriums spielen sie in der Hauptstadt Pjöngjang. Die Sternstunde lässt die Ereignisse um das auch musikalisch herausragende Konzert unterhaltsam Revue passieren und fragt, wie das Geschehen aus heutiger Sicht zu bewerten ist.
Im August 2007 erhalten die New Yorker Philharmoniker die Einladung des nordkoreanischen Kulturministeriums, in Pjöngjang zu spielen. Der Zeitpunkt scheint wohl gewählt: Nach langen Bemühungen, das Land zur Einstellung seines Atomprogramms zu bewegen, gibt es eine Reihe von Durchbrüchen. Das Konzert wird als Chance für einen ersten kulturellen Austausch gesehen, um die Beziehungen zu vertiefen.
Der 2014 verstorbene Dirigent Lorin Maazel ist sich bei der Einladung 2007 bewusst, dass die Wahl des Repertoires Gelegenheit gibt, eine Botschaft zu vermitteln. So beschließt das Orchester, die Nationalhymnen beider Länder im Stehen zu spielen. Die Musiker wollen Diktator Kim Jong-il dazu bringen, ebenfalls zu stehen. Doch er bleibt dem Event fern, ebenso wie die damalige US-Außenministerin Condoleezza Rice.
Das Programm wird mit dem Vorspiel zum dritten Akt von Richard Wagners Lohengrin eröffnet: eine Parabel über die Zerbrechlichkeit des Vertrauens zwischen zwei Figuren, die in einem Strudel größerer Kräfte gefangen sind. Um die Geschichte Amerikas zu „erzählen“, entscheidet sich Lorin Maazel bei der Auswahl der Werke für Stücke zweier Außenseiter: Antonín Dvorák, der als tschechischer Komponist erst in seinen 1950er Jahren in die USA immigrierte und George Gershwin, Sohn russisch-jüdischer Einwanderer.
In der Zugabe rührt das Orchester sein Publikum schließlich zu Tränen. „Arirang“ heißt das Stück – ein koreanisches Volkslied. Es beschreibt das Verlassenwerden durch einen Geliebten, der den Arirang-Pass überquert hat und wahrscheinlich nie mehr zurückkehren wird – Synonym für die Sehnsucht nach einer Nation, die einst ein Land war. Das vollständige Konzert ist online auf arte.tv abrufbar.
Der 2014 verstorbene Dirigent Lorin Maazel ist sich bei der Einladung 2007 bewusst, dass die Wahl des Repertoires Gelegenheit gibt, eine Botschaft zu vermitteln. So beschließt das Orchester, die Nationalhymnen beider Länder im Stehen zu spielen. Die Musiker wollen Diktator Kim Jong-il dazu bringen, ebenfalls zu stehen. Doch er bleibt dem Event fern, ebenso wie die damalige US-Außenministerin Condoleezza Rice.
Das Programm wird mit dem Vorspiel zum dritten Akt von Richard Wagners Lohengrin eröffnet: eine Parabel über die Zerbrechlichkeit des Vertrauens zwischen zwei Figuren, die in einem Strudel größerer Kräfte gefangen sind. Um die Geschichte Amerikas zu „erzählen“, entscheidet sich Lorin Maazel bei der Auswahl der Werke für Stücke zweier Außenseiter: Antonín Dvorák, der als tschechischer Komponist erst in seinen 1950er Jahren in die USA immigrierte und George Gershwin, Sohn russisch-jüdischer Einwanderer.
In der Zugabe rührt das Orchester sein Publikum schließlich zu Tränen. „Arirang“ heißt das Stück – ein koreanisches Volkslied. Es beschreibt das Verlassenwerden durch einen Geliebten, der den Arirang-Pass überquert hat und wahrscheinlich nie mehr zurückkehren wird – Synonym für die Sehnsucht nach einer Nation, die einst ein Land war. Das vollständige Konzert ist online auf arte.tv abrufbar.
Regie
Alix François Meier
Land
Deutschland
Jahr
2025
Herkunft
ZDF
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