Riccardo Chailly dirigiert Mahler

Gustav Mahlers 7. Symphonie ist ein Leckerbissen für neugierige Musikliebhaber:innen. Sie beginnt düster und pessimistisch, gipfelt jedoch in übergroßem Optimismus und Jubel. Wie hängt das alles zusammen? Mahler wollte mit seinen Symphonien eine eigene Welt erschaffen, und dazu gehören sowohl die hellen als auch die dunklen Seiten des Lebens. Deshalb stellt er in seiner 7. Symphonie weltliches Getümmel und Paradies-Visionen nebeneinander. Man vernimmt das hämische Kichern der Gespenster, alsbald abgelöst von einem strikten Walzertakt. Im Totentanz des Scherzos kommt romantischer Grusel ins Spiel, während im Andante amoroso mit seiner zarten Begleitung durch Harfe, Mandoline und Gitarre sanftes Liebesgeflüster erklingt. Für das Finale zieht Mahler schließlich alle Register und lässt sein Werk im Glanz von Pauken und Trompeten, einem jubelnden Choral und Glockenläuten erstrahlen. Ein faszinierendes Nachtgedicht, vorgetragen vom Lucerne Festival Orchestra, das seit seiner Gründung vor über zwanzig Jahren zu den führenden Mahler-Orchestern zählt. Mit über hundert Musikerinnen und Musikern bietet es nicht nur einen Ohren-, sondern auch einen Augenschmaus.

Aufzeichnung vom 16. August 2024 beim Lucerne Festival, Schweiz.