Liv – Leben, Tod und alles dazwischen - Staffel 1 (1/5)

Ingrid Nygaard ist Mutter von zwei Kindern und eine angesehene Herzchirurgin am Krankenhaus von Tromsø, in dem auch ihre beiden Brüder Tobias und Henrik arbeiten. Die plötzliche Nachricht von ihrem Weggang, offiziell um mehr Zeit mit ihrer Familie zu verbringen und eine Dissertation zu schreiben, erschüttert ihr Umfeld. Tobias, der Seelsorger der Einrichtung, hinterfragt die Entscheidung seiner Schwester, deren wahre Beweggründe weitaus schwerwiegender sind.
Geschwisterliche Bande und Getuschel

Nordischen Gesellschaften haftet der Ruf an, nach einem strengen Moralkodex zu leben, der Verantwortungsbewusstsein und Selbstbeherrschung unter allen Umständen gebietet. Dieses Bild nimmt sich die Serie "Liv", auf Deutsch "Leben" zur Brust. Denn auch in Tromsø, der nördlichsten Stadt der Welt, bleiben die Menschen nicht von persönlichen Tragödien verschont. Ingrid und ihre Brüder Tobias und Henrik stammen aus der reichen Nygaard-Familie und sind in die Fußstapfen ihres Vaters getreten, des Gründers des Krankenhauses, in dem sie arbeiten. Doch der Glanz ihres familiären Ruhms schützt sie nicht vor individuellen Rückschlägen. Ingrid, die Stütze des Clans, löst ungewollt eine Schockwelle aus, als herauskommt, dass sie an einem Gehirntumor erkrankt ist. Mit großem Geschick konstruiert das Drehbuch die Verwicklungen, die durch Unausgesprochenes ausgelöst werden, das sich früher oder später Bahn bricht. Charlotte Grundt überzeugt in der Rolle der willensstarken Ingrid, die lernen muss, ihre Schwächen einzugestehen, während Jesper Malm den verletzlichen, aber auch von Rachegefühlen getriebenen Tobias spielt. In der Figur des Henrik, die in den ersten beiden Staffeln vorkommt und sehr treffend von Jo Saberniak verkörpert wird, kommen die Spannungen einer ganzen Familie zum Ausdruck, der es nicht gelingt, ihre Neurosen zu überwinden.