Re: Die Klinik für Klapperstörche

31 Min.

Seit 17 Jahren betreibt Miruna Gritu ehrenamtlich eine Storchenklinik im Dorf Cristian in Siebenbürgen. Der Ort ist bekannt für seine vielen Störche, die Natur ist hier noch intakt. Doch auch im Paradies lauern Gefahren. Ihr Hof ist einzigartig in Rumänien und mittlerweile landesweit bekannt. Gut 50 Vögel pflegt Miruna in der Hochsaison.

In dem kleinen Ort Cristian in Siebenbürgen gibt es fast 70 Storchennester mit circa 350 Vögeln. Hier scheint die Storchenwelt noch in Ordnung. Kaum intensive Landwirtschaft, viele Flüsse und Feuchtgebiete und somit viel Futter für die Wildvögel. Doch das Paradies ist trügerisch. Wie in ganz Rumänien gibt es auch hier viele ungesicherte Stromleitungen. Darin verheddern sich jedes Jahr unzählige Störche. 

Seit 17 Jahren betreibt die studierte Biologin MirunaGritu hier ehrenamtlich eine Storchenklinik. Während der Brutsaison rückt sie fast täglich aus, um verwaiste Küken oder verwundete Elternstörche zu retten. Die Storchenklinik ist einzigartig und landesweit bekannt. Miruna bekommt deswegen Patienten aus allen Ecken Rumäniens. In jedem Sommer wird ihr Hof zur Storchen-Intensivstation und platzt aus allen Nähten. Unterstützung erhält Miruna von ihrem Mann – dem Tierarzt Cosmin - und von ihrem Sohn David. Am Ende der Saison wollen alle so viele Störche wie möglich wieder auswildern.   

Der Storch steht in Europa auf der Liste der gefährdeten Arten.  Jeder Vogel zählt. Deswegen kommen jedes Jahr im Frühsommer befreundete Hobbyornithologen aus Deutschland nach Cristian. Gemeinsam mit Miruna zählen sie Nester und Vögel. Die Ergebnisse werden im offiziellen Storchen-Zensus erfasst. So sollen die Behörden davon überzeugt werden, Cristian zum Storchenschutzgebiet zu ernennen. Das würde nicht nur die Natur weiter vor intensiver Landwirtschaft schützen, sondern hätte auch eine Vorbildfunktion und Strahlkraft für andere Orte. 

Land

Deutschland

Jahr

2024

Herkunft

MDR

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