Franz Lehár, der Operettenkönig
3 Min.
Verfügbar ab dem 15/08/2025
TV-Ausstrahlung am Samstag, 16. August um 01:00
Bad Ischl, Sommer 1945: Die Wiener Journalistin Elsa Herz besucht den 75-jährigen Komponisten Franz Lehár in seiner Villa, um ihn für eine Londoner Zeitung zu interviewen. Dieses Gespräch ist fiktiv ... Lehárs Welterfolge sind eigens für diese Dokufiktion neu aufgenommen worden; es spielen die Wiener Symphoniker unter der Leitung von Manfred Honeck.
Er ist der Inbegriff des Operettenkomponisten schlechthin: Franz Lehár (1870-1948). Als Lehár 1905 mit der „Lustigen Witwe“ seinen ersten Welterfolg landete und damit zu einem der reichsten Menschen der k. u. k. Monarchie wurde, schuf er zugleich den Prototyp eines neuen Operettenstils, der das Genre lange Zeit prägen sollte.
Nach der Machtübernahme der Nazis 1933 geriet Lehár in Berlin in eine heikle Lage: Da fast alle Librettisten seiner Werke Juden waren, spielte man die Operetten ab sofort ohne Nennung der Textdichter. 1936 lernte Lehár Hitler persönlich kennen – dieser war ein glühender Verehrer seiner Musik. Lehárs jüdische Frau Sophie wurde zur „Ehrenarierin“ erklärt und dennoch beinahe deportiert. Seinen Librettisten Victor Léon konnte er vor dem Konzentrationslager bewahren, Fritz Löhner-Beda jedoch nicht – er wurde in Auschwitz ermordet. Über sein ambivalentes Verhältnis zum NS-Regime äußerte sich Lehár nie.
Wer in der Branche etwas auf sich hielt, besaß in Ischl eine Villa – Lehárs Villa war wohl die repräsentativste. Die Räume wurden nach seinen Vorstellungen eingerichtet und sind bis heute im Originalzustand erhalten. In diesem Ambiente entstand der Film von Regisseur Thomas Macho. Darin versucht die aus dem Exil heimgekehrte Wiener Journalistin Elsa Herz dem ambivalenten Charakter des Komponisten auf den Grund zu gehen. Sie besucht Lehár im Sommer 1945 in dessen Villa, um mit ihm ein großes Interview zu führen. Mit Charme und Hartnäckigkeit versucht sie, den auf seine Reputation bedachten Komponisten aus der Reserve zu locken.
Mit
Piotr Beczała (Tenor)
Aglaia Szyszkowitz (Elsa Herz)
Wolfgang Hübsch (Franz Lehár)
Camilla Nylund (Sopran)
Michael Schade (Tenor)
Regie
Thomas Macho
Dirigent/-in
Manfred Honeck
Orchester
Wiener Philharmoniker
Land
Frankreich
Österreich
Jahr
2020
Herkunft
ARTE
ORF