Nachtgestalten

Die Obdachlose Hanna findet 100 Mark und will mit ihrem Freund Victor dafür einen schönen Abend verbringen, dessen Höhepunkt ein Hotelzimmer mit Bad darstellen soll. Dieser scheinbar bescheidene Wunsch führt zu einer Irrfahrt durch die überfüllte Stadt.
Der Landwirt Jochen reist in die Großstadt auf der Suche nach allem, was ihm in seinem mecklenburgischen Dorf bisher verwehrt blieb. Vor allem will er nicht länger auf Zärtlichkeit verzichten und ist bereit, dafür viel Geld auszugeben, weiß jedoch seine Wünsche nicht so recht zu äußern. Als er an die kindliche Prostituierte Patty gerät, die es nur auf sein Geld abgesehen hat, schwankt er zwischen Schuldgefühlen und seinem unerfüllten Bedürfnis nach Romantik. Der schnelle Sex ist Jochen unheimlich, deshalb macht Patty ihm das Angebot, gegen gute Bezahlung die ganze Nacht mit ihm zu verbringen.
Der gealterte Möchtegern-Yuppie Peschke gibt sich geschäftig, ist aber frustriert mit seinem Berufsleben. Als er am Flughafen vergeblich auf eine Geschäftspartnerin wartet, trifft er auf einen Jungen aus Angola, den er zu Unrecht verdächtigt, seine Brieftasche geklaut zu haben. Schuldbewusst bietet er Feliz an, ihn zu seinem Verwandten zu bringen, der ebenfalls nicht erschienen ist.
Reiche und Arme, Penner und Polizisten, Straßenkids und Taxifahrer - auf ihrer Suche nach einem kleinen Glück erleben sie alle eine teils amüsante, teils erschütternde Odyssee durch das Labyrinth der Stadt. Mit Einfühlsamkeit und Verständnis für seine Figuren erzählt der Film drei alltägliche, aber nicht banale Geschichten aus dem Berlin der Gegenwart.