ARTE Journal

Die deutsch-französische Redaktion des ARTE Journals berichtet von Montag bis Samstag um 19:20 Uhr und am Sonntag um 19:10 Uhr über das tagesaktuelle politische Geschehen aus europäischer Sicht.

Durch der Einnahme der syrischen Hauptstadt durch die islamistischen HTS-Miliz wurde der autoritäre Machthaber des Landes Baschar al-Assad gestürzt. Ein lange erwartetes Szenario der syrischen Bevölkerung. Die EU und auch Bundeskanzler Scholz begrüßen das Ende der Assad-Herrschaft.

Sturz von Assad - Reaktionen und Analysen

Das europäische Nachrichtenmagazin wirft einen weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.

ARTE Journal (08/12/2024)

Syrien: Die Armee von Syriens Machthaber Baschar al-Assad ist auf dem Rückzug, die Milizen stehen kurz vor Damaskus / Südkorea: Amtsenthebung gescheitert:  Präsident Yoon kann vorerst im Amt bleiben - für Mittwoch ist ein neuer Versuch geplant. / Notre-Dame: Zur Wiedereröffnung der Katherale fünf Jahre nach dem Brand sind zahlreiche Staatoberhäupter geladen. Unter ihnen Trump und Selenskyj. 

Syrien / Südkorea / Notre-Dame

ARTE Journal (07/12/2024)

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Seine Eltern wurden von der Reichsbahn nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Deshalb fordert der Niederländer Salo Muller Entschädigungen von der Deutschen Bahn. In den Niederlanden hat er es bereits geschafft: Die dortige Bahngesellschaft Nederlandse Spoorwegen erklärte sich im Jahr 2019 bereit, Entschädigungszahlungen zu leisten – für Deportationen, die während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg mit Zügen der niederländischen Bahn durchgeführt wurden.

Der niederländische Autor und Holocaust-Überlebende Salo Muller fordert Entschädigungszahlungen für Deportierte.

Holocaust-Überlebender gegen Deutsche Bahn

Seit Anfang 2024 wurden in Griechenland bereits 14 Frauen von ihrem Partner oder Ex-Partner ermordet - eine hohe Zahl für 10 Millionen Einwohner. Doch wie kommt das? Für die Organisationen, die gegen Gewalt gegen Frauen kämpfen, sind die von den Behörden eingeführten Maßnahmen bei weitem nicht ausreichend und die verankerten Strukturen in der griechischen Gesellschaft tragen ebenfalls ihren Teil dazu bei.

In Griechenland ist die Zahl der Femizide erschreckend hoch und es wird nicht genug zur Bekämpfung des Problems getan.

Griechenland: Der schwere Kampf gegen Femizide

Bei einem Mercosur-Gipfel in Uruguays Hauptstadt Montevideo verkündeten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sowie die Präsidenten von Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay eine Einigung auf den Vertragstext. Mit dem Abkommen würde eine der weltweit größten Freihandelszonen mit mehr als 700 Millionen Menschen entstehen. Doch es gibt auch nach der Einigung auf den Vertragstext noch Hürden.

Das Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und dem südamerikanischen Wirtschaftsbündnis Mercosur soll nun abgeschlossen werden.

EU-Mercosur: Einigung auf Abkommen

Regierungssturz in Frankreich – und nun?

Der deutschen Wirtschaft geht es im Augenblick nicht gut – soviel ist klar. Ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) um die Null-Marke, geplante Entlassungen in der Automobil- und Stahlbranche und immer wieder heißt es, dass die Zahl der Unternehmens-Insolvenzen steigt. Das Institut für Wirtschaftsforschung in Halle hat in seinem letzten Insolvenz-Trend für den Oktober dieses Jahres 1530 Fälle verzeichnet. Das ist tatsächlich viel, doch was ich im Einzelnen hinter diesen Zahlen versteckt, ist durchaus unterschiedlich.

In Deutschland melden immer mehr Unternehmen die Insolvenz an – doch was steckt hinter den Zahlen?

Insolvenzwelle bei deutschen Unternehmen

Die vorgezogenen Bundestagswahlen stellen vor allem kleine Parteien vor riesige Probleme. Bevor sie überhaupt ihren Wahlkampf starten können, müssen sie genügend Unterschriften sammeln, die ihre Aufstellung befürworten. Noch dazu sind Kleinparteien auf Ehrenamtliche angewiesen, die neben Arbeit und Familie jetzt noch unter Zeitdruck und schwierigen Bedingungen im Winter Wahlplakate aufhängen und Überzeugungsarbeit leisten müssen.

Bürokratische Hürden machen es den kleinen Parteien schwer, überhaupt zur Bundestagswahl anzutreten. 

Deutsche Kleinparteien unter Druck

Pro-Israel vs. Pro-Palästina – In der Bewertung des israelischen militärischen Vorgehens ist in Deutschland etwas in Bewegung geraten. Zwar dominiert der durch Kanzlerin Merkel 2008 geprägte Begriff der „Staatsraison“ die politische Debatte, doch die Stimmen werden lauter, die ihn als substanzlos und für die Breite der Bevölkerung unverständlich bezeichnen.

Nach über einem Jahr Krieg mit zehntausenden Toten wird die Kritik am israelischen Vorgehen in Gaza auch in Deutschland lauter.

Wie weit geht die deutsche Solidarität mit Israël?

Bei den Parlamentswahlen in Rumänien sind zwar die pro-europäischen, regierenden Sozialdemokraten erneut stärkste Kraft geworden – doch die extreme Rechte ist auf dem Vormarsch. Die drei ins Parlament gewählten ultrarechten Parteien, die sich gegen eine Unterstützung der Ukraine und für eine Verteidigung "christlicher Werte" aussprechen, kamen zusammen auf 31 Prozent. Bei der Parlamentswahl 2020 hatten sie zusammen noch weniger als zehn Prozent der Stimmen geholt. 

Zusammen kämen die drei rechtsextremen Parteien auf mehr als 31 % der Stimmen, dreimal mehr als im Jahr 2020.

Rechtsruck in Rumänien

Spanien ist eines der am stärksten von Dürre betroffenen europäischen Länder: Im Jahr 2100 könnten 80 % des Landes zur Wüste werden. Während immer mehr Landwirte gezwungen sind, ihr Land oder ihrer Herden aufzugeben, versuchen andere, ihr Agrarmodell zu überdenken.

Bis zum Jahr 2100 könnte 80 % der Fläche Spaniens zur Wüste werden. Wie können sich die Landwirte anpassen?

Spanien: Bauern gegen Wüstenbildung

In der Georgischen Hauptsradt Tiflis ist es erneut zu gewaltsamen Zusammenstössen zwischen pro-europäischen Demonstranten und der Polizei gekommen ist. Seit Donnerstag kommt es täglich zu massiven Protesten, Auslöser war die Ankündigung von Regierungschef Irakli Kobach-idse, die EU-Beitrittsverhandlungen Georgiens bis 2028 auszusetzen. Die amtierende pro-europäische Präsidentin Salome Sura-bischwili forderte erneut eine Wiederholung der umstrittenen Parlamentswahl und will vorest nicht zurücktreten. 

In der Georgischen Hauotsradt Tiflis ist es erneut zu gewaltsamen Zusammenstössen zwischen pro-europäischen Demonstranten und der Polizei gekommen.

Georgien: Ausschreitungen bei Pro-EU Demonstrationen

Irland bereitet sich darauf vor, schmerzhafte Wunden der Vergangenheit wieder aufzureißen. In Tuam, im Westen des Landes, waren in einem katholischen Heim 796 uneheliche Babys und Kinder, die an Krankheiten oder Vernachlässigung gestorben waren, hastig in ehemaligen Jauchegruben begraben worden. 

Zehn Jahre nach dem Skandal um 796 hastig begrabene Kinder im Heim von Tuam beginnen die Exhumierungsarbeiten.

Irland: Baby-Massengräber in katholischen Heimen

Über 2600 Jahre alt, und trotzdem perfekt erhalten. Die Feuchtigkeit hat die Eichenbalken einer frühkeltischen Grabkammer im Boden der Schwäbischen Alb konserviert. Eine kleine Sensation, solch einen Fund haben Archäologen zuletzt vor 130 Jahren gemacht! Die Grabkammer ist Teil eines der bedeutendsten Zentren der frühen Eisenzeit: Der Heuneburg. Diese von den Kelten errichtete Siedlung gilt als älteste Stadt Mitteleuropas!

Bei der frühkeltischen Siedlung Heuneburg haben Archäologen ein komplett erhaltenes Fürstengrab entdeckt.

Sensationsfund in der ältesten Stadt Mitteleuropas

Italien hat rund drei Billionen Euro Schulden. Melonis ultrarechte Regierung will diesen Schuldenstand bis 2026 auf unter drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts senken und plant dafür harte Einsparungen im Haushalt. Gegen diese Pläne haben zwei große Gewerkschaftsbünde zu einem Generalstreik aufgerufen, in rund 40 Städten gab es Kundgebungen.

Gewerkschaften haben in Italien zu einem Streik gegen die Sparpläne von Melonis ultrarechter Regierung aufgerufen.

Generalstreik gegen Sparpolitik in Italien

Das britische Parlament diskutiert über eine Neuregelung der Sterbehilfe. Der Gesetzentwurf will Menschen, die weniger als sechs Monate zu leben haben, einen assistierten Suizid in England und Wales erlauben, sofern Ärzte und Richter zustimmen. Bisher gilt Beihilfe zum Suizid als Straftat, die mit bis zu 14 Jahren Haft bestraft werden kann.

Bis zu drei Viertel der Menschen sind für eine Regelung zur Sterbehilfe.

Britisches Parlament diskutiert über Sterbehilfe

Die Verabreichung von K.o.-Tropfen ist eine Straftat und die Zahl der Opfer in Europa steigt. Dabei wird eine Person ohne deren Wissen mit Betäubungsmitteln gefügig gemacht, um strafbare Handlungen zu ermöglichen, wie Vergewaltigung, Diebstahl, körperliche Gewalt und mehr. Der Vergewaltigungsprozess von Mazan offenbart die brutale Dimension dieses Vorgehens, denn Gisèle Pélicot wurde fast zehn Jahre lang von ihrem Ehemann unter Drogen gesetzt, vergewaltigt und auch anderen Männern angeboten.

Der Vergewaltigungsprozess von Mazan rückt das Thema K.o.-Tropfen in den Fokus der Öffentlichkeit.

Gisèle Pélicot – Ein Gerichtsverfahren zu K.-o.-Tropfen

Nach nur fünf Jahren Renovierung wird die Pariser Kathedrale Notre-Dame am 8. Dezember mit viel Pomp wieder eröffnet. Doch unterdessen verfallen viele von Frankreichs 40.000 Kirchen - gerade im ländlichen Raum. Die Kirchengebäude gehören dem französischen Staat, doch das Budget für die Instandhaltung ist völlig unterfinanziert.

Viele französische Kirchen sind verlassen und verfallen, doch es fehlt an Geld für die Renovierung. 

Der Verfall von Frankreichs Kirchen

Seit Jahren wird es in Irland immer schwerer eine Unterkunft zu finden. Trotz der großzügigen Einwanderungspolitik und der wirtschaftlichen Attraktivität mangelt es in dem Land mit 5,5 Millionen Einwohnern an Wohnraum. Mehr als 14.000 Menschen sind heute obdachlos, ein trauriger Rekord. Unter Druck hat die Regierungskoalition den Bau von 300.000 neuen Wohnungen bis 2030 versprochen.

In Dublin haben der Wohnungsmangel und die überhöhten Mieten die Obdachlosenkrise verschärft.

Irland: Immobilienkrise als Wahlthema

25 Jahre nach Beginn der Verhandlungen könnte das Abkommen zwischen der EU, Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay endlich unterzeichnet werden. Doch ein Teil der Landwirte protestiert und beschuldigt Brüssel, Europas Landwirtschaft zu opfern, zugunsten der Industrie. Dabei betrifft das Abkommen weitaus mehr als nur Agrarprodukte. Sind die Sorgen (also) berechtigt?

Landwirtschaft: Wer hat Angst vor dem Mercosur-Abkommen?

Man nennt ihn den "Fleisch gegen Autos-Deal". Das Abkommen mit 4 südamerikanischen Ländern entfacht neue Bauernproteste.

ARTE Europa Weekly

Am 7. November erregte die Uraufführung einesTheaterstücks, inszeniert von dem amerikanischen Schauspieler John Malkovich, die Wut der bulgarischen Nationalisten. Sie griffen das Gebäude des Nationaltheaters in Sofia an und versuchten, die Aufführung zu verhindern. Das Theaterstück „Der Mann und die Waffen“ des irischen Schriftstellers George Bernard Shaw wird von den Extremisten beschuldigt, die Helden der bulgarischen Armee lächerlich zu machen.

In Bulgarien gewinnen radikale Nationalisten an Terrain – auch der Kunstbetrieb ist im Visier der Extremisten.

Bulgarien: Nationalisten greifen Theater an

Während Spanien zwei Wochen nach der Flutkatastrophe weiter unter Schock steht, werden online haufenweise Fake News verbreiten. Plünderungen durch bewaffnete Gruppen, von Spendenklau durch Behörden oder eine aufgeblähte Opferbilanz - diese Falschmeldungen, die oft von rechtsextremen Gruppierungen stammen, schüren das Misstrauen der Bevölkerung gegenüber den staatlichen Institutionen, denen bereits Versagen beim Krisenmanagement vorgeworfen wird.

Nach der Flutkatastrophe in Valencia werden online haufenweise Fake News verbreitet, oft von rechtsextremen Gruppen.

Spanien: Fake-News-Flut nach Überschwemmungen

Günstig, umweltfreundlich, sozial - dieses Bild will der Secondhand-Markt vermitteln und gewinnt damit Millionen von Europäern für sich. Doch bevor die gebrauchten Kleidungsstücke in angesagten Vintage-Boutiquen oder über Online-Apps verkauft werden, legen sie einen weiten Weg zurück. Tonnenweise wird die Kleidung um die ganze Welt transportiert. Wie umweltfreundlich ist die Secondhand-Kleidung tatsächlich? Reduziert sie die Überproduktion der Fast Fashion oder heizt sie die Kaufsucht womöglich eher an?

Ist Kleidung aus zweiter Hand die soziale und umweltfreundliche Lösung für die Probleme unserer Konsumgesellschaft?

Wie umweltfreundlich ist Secondhand-Kleidung?

Angesichts der Krise der europäischen Automobilbranche, ausgelöst durch einen Einbruch der Absatzzahlen und der zunehmenden chinesischen Konkurrenz, geraten Hersteller und Zulieferer der Autoindustrie immer mehr unter Druck. Im nordfranzösischen Département Somme ist das Unternehmen Cottinet, das Stoßdämpferkomponenten herstellt, mit einem starken Auftragsrückgang konfrontiert.

Durch den Einbruch der Absatzzahlen der europäischen Automobilbranche geraten die Zulieferer in Schwierigkeiten.

Europas Autoindustrie unter Druck

Lange bedrohte die Überfischung im Atlantik den Bestand der Blauflossenthunfische. Mittlerweile scheint es der Population besser zu gehen - dank Fangquoten und dem wachsenden Bewusstsein, dass nachhaltiger gefischt werden muss. Das Land in der EU, das die größte Menge an Thunfisch in Aquakultur züchtet, ist Malta. Wie die Aquakulturindustrie auf Malta arbeitet und welchen Stellenwert Nachhaltigkeit dort hat …

Das Land in der EU, das die größte Menge an Thunfisch in Aquakultur züchtet, ist Malta.

Malta: Wie arbeiten die größten Thunfisch-Farmen der EU?

Die französische Hilfsorganisation "jamais sans toit" (dt. nie ohne Obdach) ermöglicht Kindern und ihren Familien, anstelle auf der Straße in Schulen zu übernachten. Rund 20 französische Städte sind Teil der Initiative, darunter auch Lyon. Dort haben 79 Kinder und ihre Familien in 17 Schulen Zuflucht gefunden. Insgesamt leben in Lyon rund 300 Schulkinder auf der Straße. Häufig sind ihre Mütter alleinerziehend. Um ihre Anonymität zu wahren, wurden die Namen in dieser Reportage geändert.

Laut UNICEF steigt die Anzahl der Kinder, die in Frankreich auf der Straße leben. Eine Hilfsorganisation bietet ihnen Obdach in Schulen. 

Frankreich: Immer mehr Kinder auf der Straße

Im April 2022 haben russische Bombenangriffe die wichtigeste Pipeline für die Trinkwasserzufuhr der Stadt Mykolajiw beschädigt. 
1000 Tage nach Beginn des Krieges leiden immer noch knapp eine halbe Million der Einwohner unter Wasserknappheit. 

Aufgrund der russischen Bombardierungen leidet rund eine halbe Million der Einwohner der ukrainischen Stadt Mykolajiw an Wasserknappheit.

Ukraine: Wasserknappheit in Mykolajiw

Der Altersdurchschnitt des griechischen Dorfes Fourna ist einer der höchsten Europas. Nach und nach verliert es seine Bewohner*innen. Die Schule hätte beinah geschlossen, denn sie hatte nur noch einen Schüler. Mithilfe einer Anzeige hat es die Gemeinde nun geschafft, zwei Familien aus der Stadt von einem Leben auf dem Land zu überzeugen.

Dem griechischen Dorf Fourna wären beinah die Bewohner*innen ausgegangen. Nun hat es die Gemeinde geschafft, zwei Familien aus der Stadt für ein Leben auf dem Land zu gewinnen. 

Griechenland: Dorf sucht Bewohner

Die französischen Bauernverbände haben zum Protest gegen ein geplantes Handelsabkommen zwischen den südamerikanischen Mercosur-Staaten und der EU aufgerufen. Dieses würde unter anderem den Vertrieb von südamerikanischem Rindfleisch oder Geflügel auf dem europäischen Markt erlauben. Wir haben mit französischen Viehzüchtern gesprochen, die nun um ihre Existenz fürchten.

Ein geplantes Handelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten Südamerikas besorgt französische Viehzüchter. 

Frankreich: Viehzüchter fürchten um Existenz

Die Grünen nutzen ihren Bundesparteitag, um sich für den anstehenden Wahlkampf in Position zu bringen: Es gilt, die aktuellen Umfragewerte zwischen 11 und 12 Prozent zu verbessern. Franziska Brantner und Felix Banaszak wurden als neues Spitzenduo gewählt. Robert Habeck soll jedoch bleiben und zum Spitzenkandidaten gekürt werden. Das gefällt nicht allen.

Die Grünen nutzen ihren Bundesparteitag, um sich für den anstehenden Wahlkampf in Position zu bringen.

In welche Richtung steuern die Grünen?

Nach der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines 2022 hat der Schutz der kritischen Infrastruktur auf See stark an Bedeutung gewonnen. Im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales arbeitet nun unter anderen eine Kieler Firma daran, sogenannte Geisterschiffe zu entdecken – mittels Künstlicher Intelligenz. Es geht um Tonnen digitaler Daten.

Im Projekt zur Meeresüberwachung soll kritische maritime Infrastruktur mithilfe Künstlicher Intelligenz besser geschützt werden.

Projekt "Argus": KI gegen Geisterschiffe

In Brüssel findet die Anhörungen einiger Schwergewichte in der künftigen EU-Kommission unter Präsidentin Ursula von der Leyen statt. Die Abgeordneten des Europaparlaments befragten die sechs designierten Vizekommissionspräsidentinnen und -präsidenten. Scharfe Kritik gibt es am Rechtsaußen-Politiker Raffaele Fitto aus Italien. Angehört werden zudem die neue EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas sowie die Kandidaten aus Frankreich, Spanien, Rumänien und Finnland. Das Europaparlament muss der Kommission zustimmen, damit diese planmäßig zum 1. Dezember ihr Amt antreten kann.

Die EU-Parlamenarier befragen die von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen designierten Vizepräsidenten der EU-Kommission.

Anhörungen der Stellvertreter von der Leyens

Im ostdeutschen Zwickau baut Volkswagen seit über hundert Jahren Autos – doch nun ist die Angst hier groß. VW steckt in der Krise, der Konzern will zehntausende Stellen streichen, davon betroffen ist auch das Werk in Zwickau. Das ist besonders bitter, weil man dort im Vergleich zu anderen Standorten voll auf Elektroautos gesetzt hat. Doch der Umstieg läuft nicht, erstmals seit der Wende stehen nachts die Bänder still. Die Folgen spürt man hier bereits.

Im traditionsreichen Volkswagenwerk in Zwickau ist die Angst vor Stellenstreichungen groß.

VW in der Krise : Angst in Zwickau

In Georgien ebbt die Wut der Opposition nicht ab, für sie war die Parlamentswahl alles andere als fair und frei. Präsidentin Salome Surabischwili forderte jetzt die Annulierung der Wahlergebnisse. Schon einen Tag, nachdem die pro-russische Regierungspartei Georgischer Traum zum Sieger erklärt worden war, sprach sie von Wahlbetrug. Tatsächlich fürchten all jene in Georgien um ihre Demokratie, die für eine Annäherung an Europa kämpfen.

Aktivistinnen und Aktivisten der Partei "Freiheitsplatz" in Tiflis kämpfen um ihre Demokratie.

Georgien: Kampf für Demokratie

Schweden ist zwar seit März 2024 NATO-Mitglied, aber verlassen will es sich nicht auf die Amerikaner: Stockholm verdoppelt seinen Militärhaushalt, obwohl militärische Neutralität eigentlich zur schwedischen Identität gehört. Eine besondere Rolle hat dabei die Insel Gotland: Russlands Präsident Putin habe „beide Augen auf Gotland geworfen“, so Schwedens Oberbefehlshaber Micael Bydén im Mai.

Durch die russische Bedrohung hat sich das traditionell neutrale Land zu einem entschiedenen NATO-Mitglied gewandelt.

Schweden: massive Aufrüstung

In Georgien hat gerade die russlandzugewandte Partei Georgischer Traum erneut die Parlamentswahl gewonnen, laut Opposition vor allem durch massive Wahlbeeinflussung seitens Russlands. Georgien hat schon immer mit großen Auswanderungszahlen zu kämpfen gehabt, jetzt kündigt sich eine neue Welle an. Unser Reporter David Arnold stellt uns eine enttäuschte Biochemikerin vor.

Nach der von russischer Einflussnahme geprägten Parlamentswahl kündigt sich eine neue Auswanderungswelle an.

Georgien: Eine Biochemikerin wählt das Exil

Spätenstens seit den letzten Landtagswahlen in Brandenburg, Thüringen und Sachsen ist eine gewisse Entfremdung zwischen Ost und West nicht mehr zu leugnen... und die ist nicht zuletzt wirtschaftlich. Trotz aller Anpassungen verdient man im Osten immer noch durchschnittlich weniger als im Westen, die Lohnlücke liegt bei knapp 20%. 

35 Jahre Mauerfall

Weil es in der DDR zu wenig Stahl gab, bauten DDR-Ingenieure Karosserien aus Textilabfällen, wo Roboter jetzt E-Mobile bauen.

Von der Plastikauto-Manufaktur zur E-Mobil-Fabrik

Vier Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl wollten zwei junge Männer in der DDR eine Debatte über Naturzerstörung anstoßen. Sie glaubten, dass das Uran, das die Wismut AG förderte, für die Atomkraftwerke der DDR bestimmt war. Heimlich filmten sie im Sommer 1989 schwach radioaktive Schuttberge und giftige Schlammteiche. Dann spielten sie ihr Material dem Westfernsehen zu.

In Sachsen und Thüringen baute zu DDR-Zeiten die Wismut AG unter Geheimhaltung Uran für Atomwaffen ab. Heute ist der Raubbau an der Natur nicht mehr zu erahnen.

Uranminen werden zu Kurparks

Im September fegte der Sturm "Boris" über Mitteleuropa hinweg und richtete verheerende Schäden an. Eines der betroffenen Länder war Österreich, wo vor vier Jahren das Klimaschutzgesetz abgelaufen ist. Was tut das Land heute gegen den Klimaandel und hat es Konsequenzen aus der Katastrophe gezogen? Das Team von ARTE Journal hat sich in Langenlois in Niederösterreich umgehört.

Im September fegte der Sturm "Boris" über Mitteleuropa hinweg und richtete verheerende Schäden an. Was hat Österreich aus der Naturkatastrophe gelernt?

Österreich: Hat das Land von Sturm "Boris" gelernt?

Richtung EU oder Richtung Russland? Am 3. November entscheidet sich in der Stichwahl, welchen Weg die Republik Moldau einschlagen will. Bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl lag Amtsinhaberin Maia Sandu klar vorne. Sie steht für einen pro-europäischen Kurs, während ihr Konkurrent Alexandr Stoianoglo als kremlnah gilt. Gleichzeitig ist die Sorge vor Manipulation und Desinformation aus Russland groß.

Richtung EU oder Richtung Russland? Am 3. November entscheidet sich, welchen Weg die Republik Moldau einschlagen will. 

Republik Moldau: die richtungsweisende Stichwahl

Der russische Oppositionelle Wladimir Kara-Mursa, früher die rechte Hand des 2015 ermordeten Boris Nemzow, wurde in Russland unter Wladimir Putin zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt und überlebte zwei Giftanschläge. Er wurde im Sommer 2024 im Rahmen eines Gefangenenaustauschs überraschend freigelassen und setzt seinen Kampf für Demokratie aus dem Exil fort.

Aus dem Exil kämpft der Oppositionelle Kara-Mursa weiter für eine demokratische Zukunft für Russland.

Wladimir Kara-Mursa über die Zeit nach Putin

100 Millionen Euro hat die Bundesregierung in ein Sofortprogramm gesteckt, um herauszufinden, wie die insgesamt 1,6 Millionen Tonnen Munition unschädlich für die Umwelt gemacht werden. Die Zeit drängt, denn die Metallhüllen von Bomben, Minen und Munition sind durchgerostet und geben immer mehr toxischen Sprengstoff an die Unterwasser-Umwelt ab. 

Forscher des GEOMAR Instituts arbeiten an den Voraussetzungen für die systematische Bergung toxischer Munitions-Reste des zweiten Weltkriegs.

Altmunition belastet die Ostsee

Mit dem Regierungswechsel vor einem Jahr ist Polen in den europäischen Schoß zurückgekehrt. Der neue Premierminister Donald Tusk pocht weniger streng auf Kriegsreparationen aus Deutschland. Trotzdem sind "finanzielle Kompensationen" noch nicht vom Tisch. Warum belastet dieses Dossier die Beziehungen zwischen den beiden Ländern immer noch? Ein Erklärungsansatz.

Die Forderung nach Kriegsreparationen aus Deutschland hat sich unter der neuen Regierung gewandelt.

Polen: Reparationen, aber anders?

Annäherung an Russland oder an die EU? In Georgien stehen Parlamentswahlen an. Umfragen zufolge hat ein Bündnis pro-westlicher Parteien gute Chancen, die derzeitige Moskau-freundliche Regierungspartei "Georgischer Traum" als stärkste Kraft abzulösen. Wie tief Russlands Einfluss in der Ex-Sowjetrepublik verankert ist, ist auch an dem historisch umstrittenen Gebiet Südossetien zu erkennen – eine abtrünnige Region Georgiens, die Moskau nach dem Kaukasuskrieg 2008 als unabhängig anerkannt hat. Die Lage in der Pufferzone ist angespannt. Die georgische Armee ist hier nicht mehr präsent, stattdessen überwachen Freiwillige die Grenze zu Südossetien. 

Südossetien: An der Grenze zwischen Russland und Georgien lebt die Bevölkerung in Angst vor Entführungen und der massiven russischen Militärpräsenz.

Georgien: Angst vor dem russischen Nachbarn

Die Georgier haben in den letzten Monaten viel für ein europäisches Georgien demonstriert. Im Mai letzten Jahres wurde eine Versammlung vor dem Parlament in Tbilissi von der Polizei rücksichtslos niedergeschlagen. Die Opposition spricht von einer Rückkehr der stalinistischen Polizei, falls die pro-russischen Kräfte gewinnen sollten.

Nach Moldau ist nun auch Georgien an der Reihe, bei den entscheidenden Parlamentswahlen am 26. Oktober für oder gegen Europa zu stimmen.

Georgien: Die Rückkehr eines Polizeistaats?

Es ist keine leichte Aufgabe für den neuen französischen Premier Barnier. Rund 60 Milliarden Euro fehlen im Etat für das kommende Jahr. Die Frage ist, wie diese historische Lücke gerecht gestopft werden kann. Barnier plant Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen, die nirgends gut ankommen. Vor allem nicht in den Kommunen, die schon knapp bei Kassen sind.

Der französische Staat plant für seinen Haushalt 2025 Einsparungen in Höhe von 60 Milliarden Euro, die von allen öffentlichen Verwaltungen getragen werden sollen.

Haushaltsloch in Frankreich

Ausgerechnet in Luxemburg, einem der reichsten Länder der Welt, ist es Bettlern nicht erlaubt, ein paar Münzen abzubekommen. Vor einem Jahr fand in Luxemburg ein Machtwechsel statt. Nach zehn Jahren Koalition von Liberalen, Grünen und Sozialdemokraten regieren nun wieder die Konservativen der christlich sozialen Volkspartei. Eine der ersten Amtshandlungen des neuen Innenministers war, in der Haupstadt ein umstrittenes Bettelverbot durchzusetzen.

Seit Ende letzten Jahres gilt in der Hauptstadt ein umstrittenes Bettelverbot.

Luxemburg: Betteln verboten

12 Wochen hat eine Frau in Deutschland Zeit, sich für oder gegen einen Schwangerschaftsabbruch zu entscheiden. Nur wenn sie eine Pflichtberatung vorweisen kann, dann ist der Abbruch straffrei. Eine Kampagne von 22 Verbänden, darunter Pro Familia und die Gewerkschaft Ver.di, haben dem Bundestag einen Reformentwurf zur Abschaffung des Strafparagrafen 218 vorgelegt. Abtreibungen sollen künftig bedingungslos und bis zur 22. Schwangerschaftswoche möglich sein. Befürwortet wird die Legalisierung von SPD, Grünen und Linken. Union, AfD und auch die Ampelpartei FDP lehnen diese ab, wie auch die katholische Kirche. 

Während das Recht zum Schwangerschaftsabbruch in Frankreich in die Verfassung aufgenommen wurde, tut sich Deutschland mit den Rechten von ungeplant Schwangeren noch schwer. 

Reform der Abtreibungsgesetze

Zwei Millionen Britinnen und Briten beginnen diesen Herbst ein Universitätsstudium. Doch vier von zehn Universitäten kämpfen mit schweren Finanzproblemen und schließen das Jahr mit einem Defizit ab. Gestrichene Lehrveranstaltungen, Schließung von Instituten, Entlassung von Lehrenden - die Vertreter der Hochschulen läuten die Alarmglocke.

40 Prozent der britischen Universitäten sind in schweren Finanznöten, ihre Vertreter läuten die Alarmglocken.

Das britische Universitätsmodell in der Krise

"Flow" ist ein Animationsfilm des lettischen Regisseurs Gints Zilbalodis, der von Frankreich und Belgien koproduziert wurde. Er erzählt die Geschichte einer Katze, deren Heimat von einer reißenden Flut verschluckt wurde. Bereits acht Auszeichnungen erhielt der Film, darunter zwei beim Festival in Annecy, dem Mekka des Animationsfilms. Am 19. Dezember kommt der Film in die deutschen Kinos.

Der Animationsfilm "Flow" entstand aus einer Koproduktion zwischen Lettland, Frankreich und Belgien.

"Flow": Ein Animationsfilm aus Lettland

Am 12. Oktober feiert Spanien die „Entdeckung Amerikas“ durch Kolumbus 1492. Dass das auch der Beginn schrecklicher Gewalt an der indigenen Bevölkerung Amerikas war, wird vor allem in Lateinamerika, aber weniger in Spanien selbst erwähnt. Denn Spanien ist nicht dafür bekannt, kritisch mit der eigenen Kolonialgeschichte umzugehen. Im Gegenteil, das rechtsnationale Lager übt sich in der Umdeutung dieses blutigen Geschichtskapitels.

Am 12. Oktober, dem Tag, an dem Christoph Kolumbus in Amerika gelandet ist, feiert Spanien seinen Nationalfeiertag.

Spanien feiert umstrittenen Nationalfeiertag

Einem 40 Jahre alten Mann blieben nur noch wenige Tage seiner Strafe zu verbüßen, doch kurz vor seiner Haftentlassung nahm er sich im Gefängnis von Vigevano in der Lombardei das Leben. Über 70 Personen haben sich seit Januar 2024 in italienischen Gefängnissen das Leben genommen. Die Selbstmorde sind Ausdruck der dramatischen Situation in den Haftanstalten des Landes. Ein Großteil ist chronisch überbelegt und es fehlt an Personal.

Selbstmorde, überfüllte Zellen und fehlendes Personal - die Situation in italienischen Haftanstalten ist dramatisch. 
 

Das Leid in Italiens Gefängnissen

ARTE Journal unterwegs auf dem europäischen Kontinent.

News aus Europa

Die syrischen Rebellen haben mit überragender Geschwindigkeit die strategisch wichtigen Städte Aleppo, Hama und schließlich auch die Hauptstadt Damaskus eingenommen. Innerhalb von Tagen brach das Regime von Diktator Baschar al-Assad zusammen. Und das nach jahrelangem Bürgerkrieg, bei dem sich zuletzt nichts mehr zu bewegen schien. 

Syriens Machthaber Baschar al-Assad wurde gestürzt, die Milizen haben die Hauptstadt erobert.

Syrien: Der Sturz von Baschar al-Assad

Hinter der Eroberung von Damaskus und dem Sturz Assads stand eine Koalition von Rebellenfraktionen, vor allem aber ein Mann: Abu Mohammed al-Julani, Anführer der bewaffneten Gruppe Haiʾat Tahrir asch-Scham (HTC), dem ehemaligen Zweig von Al-Qaida in Syrien. Sein oberstes Ziel hatte er klar formuliert: den syrischen Präsidenten zu stürzen. Er sei kein Fundamentalist, so Beobachter. Vorerst hat er die Macht dem amtierenden Premierminister überlassen. Wie sieht seine langfristige Strategie aus?

Hinter der Eroberung von Damaskus und dem Sturz Assads steht eine Koalition von Rebellenfraktionen, vor allem aber ein Mann: Abu Mohammed al-Julani.

Syrien: Was fordern die HTS-Rebellen?

Der Sturz von Baschar al-Assad markiert auch das Ende einer Herrschaft in Syrien, der Assad-Dynastie: 53 Jahre Diktatur, Massaker, Folter und Ungerechtigkeit. Es begann mit Vater Hafez. Dann sollte eigentlich der ältere Bruder Bassel sollte die Nachfolge des Vaters antreten; er starb jedoch 1994 bei einem Unfall und Baschar wurde somit zum Erben. Der „Schlächter von Damaskus“, wie er von vielen genannt wurde, regierte sein Land fast ein Vierteljahrhundert lang mit eiserner Faust, mundtot machte er jede Opposition und zerschlug jede Hoffnung auf Freiheit.

„Der Schlächter von Damaskus“, wie ihn viele nannten, der sein Land fast ein Vierteljahrhundert lang mit eiserner Hand regierte, musste nach der Einahme von Damaskus aus seinem Land fliehen.

Rückblick auf die Herrschaft von Baschar al-Assad

Ein neuer Ansatz, um die weltweite Klimaerwärmung zu bekämpfen: Kühe sollen weniger Methangas ausstoßen - daran wird an einer Universität in Kalifornien geforscht. Immerhin macht Methan 16% der Treibhausgase aus, und die Hälfte davon entsteht in den Mägen von Wiederkäuern. Die Idee: Die Darmflora der Tiere so zu verändern, dass weniger schädliches Gas entsteht. 

Forschende wollen die Damflora von Wiederkäuern verändern, damit diese weniger Methan ausstoßen.

Methan: Neue Darmflora für Wiederkäuer

In den vergangenen Tagen konnten die Aufständischen die Großstädte Aleppo und Hama erobern. Vor mehr als vier Jahrzehnten verübte Hafis al-Assad in Hama ein Massaker, zwischen bis zu 40.000 Menschen wurden getötetet oder verschwanden. Bei einigen Einwohnern ist die Freude über die Ankunft der Auftständischen groß.

Während die einen bereits feiern und auf ein Ende des Regimes hoffen, fürchten die anderen den Vormarsch der Islamisten.

Syrien: Leben in Hama in den Händen der Rebellen

Nachdem die dschihadistischen Rebellen in Syrien überraschend schnell Aleppo eingenommen haben, nähern sich die Kämpfe nun der strategisch wichtigen Stadt Hama. In Aleppo, das nun in der Hand der radikalen Islamisten unter Führung der Grupppe Hayat Tahrir al-Sham ist, sind die verbleibenden Bewohner erleichtert, dass die Kämpfe vorbei sind, die Rebellen sehen sie mit gemischten Gefühlen. Die einen sind verunsichert, andere fühlen sich nun besser geschützt – und alle fragen sich wie es jetzt weiter geht.

In Aleppo kehrt nach der Einnahme der Stadt durch dschihadistische Rebellengruppen wieder der Alltag ein.

Ruhe nach dem Sturm in Aleppo

Der Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah scheint fragiler denn je, doch trotz erneuter Spannungen an der israelisch-libanesischen Grenze kehren die Bewohner der Nordgrenze Israels in ihre Dörfer zurück, um die Zerstörungen zu begutachten. Der an der Grenze gelegene Kibbuz Manara war besonders vom Raketenbeschuss der Hisbollah betroffen.

Viele israelische Dörfer an der Grenze zum Libanon sind durch die Kämpfe zwischen Hisbollah und Israel schwer zerstört.

Israel-Libanon: Rückkehr ins Kibbuz

Einen Tag nachdem er für einige Stunden das Kriegsrecht ausgerufen hatte, steht der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol massiv unter Druck. Die Opposition leitete am Mittwoch ein Amtsenthebungsverfahren wegen des "schwerwiegenden und weitreichenden" Verfassungsbruchs gegen Yoon ein, mehrere Minister seines Kabinett wollen zurücktreten Vor dem Präsidentenbüro in Seoul demonstrierten Tausende für einen Abtritt des Staatschefs.

Nach der Verhängung des Kriegsrechts, droht dem südkoreanischen Staatsoberhaupt nun ein Amtenthebungsverfahren.

Regierungskrise in Südkorea

Es ist die letzte COP, die 1992 in Rio ins Leben gerufen wurde. Nach den Gipfeln für Biodiversität und Klima ist die COP gegen Wüstenbildung, die bis zum 13. Dezember in Saudi-Arabien stattfindet, wohl die unbekannteste. Allerdings ist das Phänomen alles andere als unwichtig: Laut UN gehen jedes Jahr mindestens 100 Millionen Hektar gesundes Land verloren, was einer Fläche entspricht, die doppelt so groß ist wie Grönland.

Saudi-Arabien veranstaltet bis zum 13. Dezember eine COP zum Thema Wüstenbildung, Dürre und Landdegradation.

COP gegen Wüstenbildung: Wie Bodenqualität erhalten?

Seit Mittwoch, dem 27. November, haben syrische Rebellenkämpfer ihre Hochburg Idleb verlassen und sind nach Aleppo im Norden Syriens vorgedrungen, um die Kontrolle über die Stadt zu übernehmen. Die von der Türkei unterstützte und bewaffnete Gruppe von Dschihadisten besteht aus der Gruppe Haiʾat Tahrir asch-Scham, aber auch aus Mitgliedern der Freien Syrischen Armee.

Mehrere Gruppen syrischer Rebellen haben nach einer dreitägigen Blitzoffensive eine Großteil von Aleppo unter ihre Kontrolle gebracht.

Syrien: Die Rückkehr der Rebellen

Sie wurden während der Kolonialzeit als Kinder einer kongolesischen Mutter und eines weißen Vaters geboren und fordern von Belgien eine Entschädigung dafür, dass Zehntausende ihren Müttern weggenommen und in religiösen Einrichtungen untergebracht hat. Nachdem ihre Klage 2021 in erster Instanz abgewiesen wurde, wollen sie nun zu beweisen, dass die belgische Kolonialmacht eine bewusste Politik der Verfolgung von Mischlingskindern toleriert hat.

Nach zwei Prozesstagen im September in Brüssel warten fünf Frauen auf die Entscheidung in ihrem Berufungsverfahren gegen den belgischen Staat. Sie wurden vor bald 80 Jahren Opfer einer staatlichen Rassenpolitik, 

Kongo: Der 80-jährige Kampf gegen die staatliche Rassenpolitik

Namibia hat am Mittwoch über eine neue Staatsspitze und ein neues Parlament abgestimmt. Die Wahl galt als die am stärksten umkämpfte seit der Unabhängigkeit 1990, die ehemaligen Befreiungsbewegungen verlieren wie überall im südlichen Afrika an Boden. Die junge Generation wendet sich von der seit über 30 Jahren regierenden Befreierpartei Swapo ab.

Bei den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen könnte die seit 1990 regierende Befreierpartei Swapo die Mehrheit verlieren.

Umkämpfte Wahlen in Namibia

Am 1. Dezember 1944 exekutierten französische Kolonialtruppen Dutzende „Tirailleurs sénégalais“ („Senegalschützen“), laut offiziellen französischen Angaben 35, doch diese Zahl ist umstritten. Einige Historiker sprechen von 300 Opfern, die begraben wurden. Den Überlebenden des Thiaroye-Massakers wurde Meuterei vorgeworfen und sie wurden inhaftiert, so auch der Vater von Yves Abibou. 80 Jahre später begibt er sich auf die Spuren seines Vater und kämpt für Gerechtigkeit und Wahrheit.

Am 1. Dezember 1944 wurden das Thiaroye-Massaker durch französische Kolonialtruppen verübt, der Sohn eines Opfers kämpft für die Wahrheit.

Senegal: Auf den Spuren des Thiaroye-Massakers

ARTE Journal blickt auf das aktuelle Geschehen in der Welt.