Interview mit Betina KuntzschRegisseurin von "Himmel wie Seide. Voller Orangen"
7 Min.
Verfügbar bis zum 04/07/2035
Die Berliner Videokünstlerin Betina Kuntzsch ist über Umwege zum dokumentarischen Animationsfilm gelangt. Ursprünglich arbeitete sie mit Video-Materialien, interessierte sich für Pixel und Artefakte. Für digitale Fehler, sogenannte Clitches.
Dann entdeckte sie auf Flohmärkten alte 35 Millimeter Filme aus den Anfangstagen des Kinos. Zum Teil schwer beschädigt und kaum abspielbar, mit heftigen Gebrauchsspuren, ähnlich den fehlerhaftem Videomaterial. Gebrauchsspuren und Fehler sind für Betina Kuntzsch Zeugen einer Geschichte, die man sammeln kann und der man auf den Grund gehen möchte.
Bis zu 600 Filme hat Betina Kuntzsch seitdem gesammelt und gescannt. Eine Sammlung, die den Grundstock ihrer Kurzfilme bildet. Es entstehen animierte Dokumentarfilme, die auf vielen Festivals laufen und Preise gewinnen. Betina Kuntzsch legt mit der Zeit weitere Archive an, Postkarten, Baupläne, Projektoren.
Die Sammlungen sind Inspiration und Ausgangspunkt für die Narrationen ihrer Arbeiten. Zwei Fotos und einige Postkarten dienen als Startpunkt für den Anima-Dok „Himmel wie Seide. Voller Orangen“, der über die ersten Mallorcaflüge von DDR Bürgern nach dem Mauerfall erzählt.
In Berlin besuchen wir Betina Kuntzsch in ihrem Atelierund streifen gemeinsam durch ihre Sammlungen und Erzählungen. Durch Kartons, die einmal Filme werden.
Land
Deutschland
Jahr
2025