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KurzschlussDie Kraft indigener Erzählungen

(1) Birds in the Earth, Kurzfilm von Marja Helander (2) Zoom: Regisseurin Marja Helander (3) Snip, Kurzfilm von Terril Calder (4) Porträt: Alanis Ombomsawin, Grande Dame des indigenen Kinos

(1): Birds in the Earth
Kurzfilm von Marja Helander, Finnland 2018, 11 Min.
„Tanz ist ein Telegramm an die Erde mit der Bitte um Aufhebung der Schwerkraft.“
Zwei junge samische Tänzerinnen, Birit und Katja Haarla, nehmen das Publikum mit auf eine Reise durch ihre Heimat Lappland, auf der Suche nach ihren Wurzeln. Fern aller Grenzen, die Natur und Kultur, Tradition und Moderne, aber auch Identitäten und Nationalitäten voneinander trennen, untersucht „Birds in the Earth“ die tieferen Fragen des Eigentums an samischem Land. Sinnlich, poetisch, berührend.
„Birds in the Earth“ gewann den Risto-Jarva-Preis und den Hauptpreis im nationalen Wettbewerb bis 30 Minuten beim Tampere Filmfestival 2018 und lief unter anderem auch beim Sundance Filmfestival 2019.

(2): Zoom: Marja Helander
Wir treffen Marja Helander, samische Foto- und Videokünstlerin, die von der Entwicklung ihres Films „Birds in the Earth“ und ihrem künstlerischen Ansatz erzählt.
1999 schloss Helander ihr Studium an der Universität für Kunst und Design in Helsinki ab. Der Schwerpunkt ihrer fotografischen Arbeit liegt auf postkolonialen Themen im Gebiet der Sami, mit besonderem Fokus auf der globalen Bergbauindustrie. Die Begegnung zwischen Natur und Mensch ist nicht harmonisch, sondern zerstörerisch. Helanders Film- und Videoarbeiten erforschen spielerisch den Widerspruch zwischen der traditionellen samischen Lebensweise und der modernen Gesellschaft. Marja Helander hat an Einzel- und Gruppenausstellungen teilgenommen und ihre Werke wurden für verschiedene öffentliche Sammlungen in Finnland und im Ausland erworben.

(3): Snip
Kurzfilm von Terril Calder, Canada, 2016, 15 Min.
Die lebenslustige Annie und der obdachlose Gordon gelangen durch einen entlegenen U-Bahn-Tunnel in eine andere Zeit, eine andere Welt. Dort werden Kinder von bizarren Figuren festgehalten und gequält.
„Snip“ ist ein lebendiges Geschichtsbuch über das System der kanadischen Residential Schools, in denen Kinder der First Nations noch bis in die 1990er Jahre indoktriniert und von ihren Eltern und ihrer Kultur entfremdet wurden. „Snip“ untersucht die Wiedergewinnung der eigenen Geschichte, indem es sie buchstäblich aus vergangenen kolonialen Ideologien „herausschneidet“.
Die Métis-Medienkünstlerin Terril Calder wurde in Fort Frances, Kanada, geboren und lebt derzeit in Toronto. Sie studierte Bildende Kunst an der University of Manitoba mit den Schwerpunkten Zeichnen und Film. Der Fokus ihrer Arbeit liegt auf Stop-Motion-Projekten. Ihr Film „Snip“ erhielt bei der Berlinale 2017 im Wettbewerb von Generation 14plus eine lobende Erwähnung.

(4): Porträt: Alanis Ombomsawin
Wir treffen Alanis Ombomsawin anlässlich ihrer ersten Einzelausstellung in Berlin im HKW Haus der Kulturen der Welt. Die fast 90-jährige Grande Dame des indigenen Kinos nimmt ihr Publikum mit auf eine Reise der Selbstbehauptung und des Kampfes für ein gerechtes Leben für Alle.
Die Beschränkungen für die Anderen, für die nicht Weißen, nicht Privilegierten, für die Native People waren eine Selbstverständlichkeit, als Alanis Obomsawin 1932 dem Stamm der Abenaki zugehörig geboren wurde. Die Handlungsräume, Lebensräume indigener Menschen waren systematisch beschränkt. Obomsawin gelang es aufgrund ihrer sehr starken Persönlichkeit, dieser Unterdrückung Widerstand zu leisten. Als Singer-Songwriterin ist sie in den 1960er Jahren auf die Bühne getreten. Das National Film Board of Canada (NFB) wurde auf sie aufmerksam, als sie bei ihren Konzerten Geld sammelte für die Kinder des Reservats Odanak, damit ein Pool gebaut werden konnte. Den Kindern war der Zugang zum Pool in der Nachbarschaft verboten. Ihre Filmografie umfasst heute mehr als 50 Filme, zum Großteil Dokumentarfilme, die die Geschichte, Kultur und weiterhin anhaltenden Kämpfe der First Nations dokumentieren: „Das grundlegende Ziel meiner Filme ist, dass unser Volk eine Stimme bekommt. Worüber wir auch sprechen, ob es darum geht, dass unsere Existenz anerkannt wird, ob es darum geht, über unsere Werte, unser Überleben, unseren Glauben zu sprechen, dass wir zu etwas Schönem gehören, dass es okay ist ein Indian zu sein, eine indigene Person in diesem Land.“
Ombomsawins aktivistische und künstlerische Lebensleistungen sind nicht voneinander zu trennen. In ihrem Werk stellt sie grundlegend das vom Kolonialismus bestimmte Weltsystem infrage. Ökologie und soziale Gerechtigkeit sind die Parameter ihres Kinos.

Land

Deutschland

Jahr

2021

Herkunft

ZDF

Dauer

46 Min.

Verfügbar

Vom 06/10/2022 bis 30/03/2026

Genre

Sendungen

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