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Die großen Mythen - Die Odyssee - Der Zorn der GötterMacht und ArmutDie Mönche von Cluny
1 Min.
Dostępny od 02/06/2025
TV-Ausstrahlung am 2025-06-09
- Untertitel für Gehörlose
Die Erneuerung des Christentums schrieben sich die Gründer von Cluny auf ihre Fahnen. Im 10. Jahrhundert streben sie danach, das Ideal klösterlichen Lebens in Abgeschiedenheit und Frömmigkeit wiederzubeleben. Denn die Klöster dieser Epoche waren sehr verweltlicht. Doch was als innere Erneuerung aus dem Geist des Glaubens gedacht war, nahm bald einen allzu menschlichen Verlauf.
Die Erneuerung des Christentums – nichts weniger schrieben sich die Gründer der Abtei Cluny auf ihre Fahnen. Vor mehr als 1.000 Jahren streben sie danach, das Ideal klösterlichen Lebens in Abgeschiedenheit und Frömmigkeit wiederzubeleben. Denn die Klöster dieser Epoche waren verweltlicht, die Sitten verlottert. Doch was als innere Erneuerung aus dem Geist des Glaubens heraus gedacht war, nahm bald einen allzu menschlichen Verlauf.
Im frommen Mittelalter ist der Blick der Menschen auf das Leben nach dem Tod gerichtet. Die Furcht vor dem Höllenrost ist groß. Und hier bieten die cluniazensischen Mönche einen guten Handel an: Sie beten für die Seelen der Gläubigen und bewahren sie so vor ewigen Höllenqualen – gegen reiche Schenkungen versteht sich. Denn diese Gebete kann sich nur leisten, wer eben die Tage mit der Mehrung seines Reichtums verbringt. Geld gegen Seelenheil – dieses Wirtschaftsmodell macht die Abtei Cluny unglaublich reich.
Doch das ist nur eine Seite der Medaille: Ihre dennoch spirituelle Haltung macht die Cluniazenser im gesamten Abendland berühmt. Viele Klöster schließen sich der Reformbewegung an, durch die auch die romanische Baukunst in Europa verbreitet wird. Die ersten Äbte von Cluny, die lange regieren, haben Gewicht in den großen Auseinandersetzungen dieser Zeit zwischen geistlicher und weltlicher Macht.
Mit ihrem Reichtum errichten die Mönche in Cluny die damals größte Kirche der Christenheit. Doch bald tritt mit den Zisterziensern ein neuer Orden auf. Die Schenkungen werden spärlicher, das Geld geht aus. Ein langsamer Niedergang setzt ein.
Im frommen Mittelalter ist der Blick der Menschen auf das Leben nach dem Tod gerichtet. Die Furcht vor dem Höllenrost ist groß. Und hier bieten die cluniazensischen Mönche einen guten Handel an: Sie beten für die Seelen der Gläubigen und bewahren sie so vor ewigen Höllenqualen – gegen reiche Schenkungen versteht sich. Denn diese Gebete kann sich nur leisten, wer eben die Tage mit der Mehrung seines Reichtums verbringt. Geld gegen Seelenheil – dieses Wirtschaftsmodell macht die Abtei Cluny unglaublich reich.
Doch das ist nur eine Seite der Medaille: Ihre dennoch spirituelle Haltung macht die Cluniazenser im gesamten Abendland berühmt. Viele Klöster schließen sich der Reformbewegung an, durch die auch die romanische Baukunst in Europa verbreitet wird. Die ersten Äbte von Cluny, die lange regieren, haben Gewicht in den großen Auseinandersetzungen dieser Zeit zwischen geistlicher und weltlicher Macht.
Mit ihrem Reichtum errichten die Mönche in Cluny die damals größte Kirche der Christenheit. Doch bald tritt mit den Zisterziensern ein neuer Orden auf. Die Schenkungen werden spärlicher, das Geld geht aus. Ein langsamer Niedergang setzt ein.
Regie
Sabine Bier
Land
Deutschland
Jahr
2022
Herkunft
ZDF