Exit aus dem Brexit?Europe to Go - 18/03/2019

Wenn, wenn, wenn: Niemand blickt mehr durch, wie es im Brexit-Labyrinth weitergeht. Ihr habt‘s vielleicht gehört, jetzt könnte Theresa May die Abstimmung über ihren Brexit-Deal mit Brüssel am Mittwoch doch absagen. Denn sie hat immer noch keine Mehrheit im britischen Unterhaus.
Auf jeden Fall wollen die Abgeordneten die Austrittsfrist verlängern. Aber das ist der EU nicht geheuer. Sie fordert, dass Großbritannien bis zum 1. Juli geht – oder an der Europawahl Ende Mai teilnimmt. Das jedenfalls steht in einer Art Handout des EU-Rats. Wir verraten euch auch, wovor sich die EU fürchtet: Am 2. Juli tritt das neue Europaparlament zusammen. Wenn darin keine Briten sitzen, obwohl sie noch Teil der EU sind, ist das ein Problem. Dann stellt sich nämlich die Frage, ob die Entscheidungen, die vom Parlament getroffenen werden, überhaupt gültig sind. Und das könnte die ganze EU blockieren.

 

Unerwartete Neuigkeiten aus der Slowakei! Die Anwältin Zuzana Caputova könnte Präsidentin werden. In der ersten Runde der Wahl kam sie auf 40% der Stimmen.

Ihr Herausforderer Maros Sefcovic, der übrigens auch EU-Kommissar für Energieunion ist, holte nur 18%. Er tritt für die Regierungspartei SMER an. Der wird vorgeworfen, Mitschuld am Tod des ermordeten Journalisten Jan Kuciak zu tragen, der über Korruption recherchiert hatte.

Das könnte Zuzana Caputova in der zweiten Runde der Wahl am 30. März in die Hände spielen. Außerdem sehen viele in ihr einen Aufbruch: Sie ist relativ frisch geschieden, pro-Abtreibung und setzt sich dafür ein, dass auch gleichgeschlechtliche Paare Kinder großziehen können. Das ist in der katholischen Slowakei schon fast ein Sakrileg.

Bekannt wurde Caputova übrigens, als sie an der Spitze einer Bürgerinitiative gegen eine Abfalldeponie kämpfte. 

 

In Serbien werden die Proteste gegen die Regierung immer lauter. Am Wochenende waren zehntausende in Belgrad unterwegs, um gegen das autoritäre Regime von Regierungschef Aleksandar Vučić zu demonstrieren. Neben Vetternwirtschaft und Verflechtungen mit der organisierten Kriminalität werfen die Demonstranten ihm ganz massiv vor, die Medien zu steuern. Seit er an der Macht ist, sinkt EU-Beitrittskandidat Serbien in den Rankings der Pressefreiheit. Laut der NGO Reporter ohne Grenzen mehren sich Angriffe auf Journalisten und es gibt gehörige Interessenkonflikte zwischen dem Regime und öffentlichen Medien.

Vučić lässt sich nicht beeindrucken, für ihn sind die Demonstranten nichts anderes als „Hooligans“.

 

Übrigens! Heute vor 10 Jahren hat die Europäische Kommission beschlossen, Glühbirnen aus den Geschäften zu verbannen.

Denn: Die beliebten Stromfresser sind extrem ineffizient! Sie wandeln nur 5% der Energie in Licht um.

Dank Energiesparlampen und LEDs sollten jedes Jahr 23 Millionen Tonnen CO2-Emissionen gespart werden.

Aber die Rechnung ist nicht so richtig aufgegangen: Der Stromverbrauch in Privathaushalten war in Europa zwischen 2006 und 2016 relativ stabil. Und Glühbirnen leuchten noch in vielen Wohnzimmern: 2016 hatten mehr als die Hälfte aller Deutschen noch welche im Haus. Denn das EU-Gesetz besagt, dass Restbestände noch abverkauft werden dürfen. Und sie sind viel billiger als ihre stromschonenden Kollegen.