Jüdisches Museum der Stadt Frankfurt am Main
01/11/2024 - 06/07/2025
Das Jüdische Museum Frankfurt zeigt derzeit die erste kulturgeschichtliche Ausstellung über jüdische Vorstellungen und Praktiken rund um Sterben, Tod und Trauer. Die Ausstellung Im Angesicht des Todes stellt umfassend dar, wie das antike Judentum eine eigene Vorstellung vom Tod entwickelte, die sich von derjenigen der sie umgebenden Kulturen unterschied. Auf neue Bestattungsriten folgten eigene Praktiken der Trauer sowie eine rituelle Form der Unterscheidung zwischen Leben und Tod, die bis heute maßgeblich für die jüdische Tradition ist.
Neben rituellen Gegenständen, digitalen Medien und partizipativen Stationen präsentiert die Ausstellung auch künstlerische Reflexionen zum Thema – insbesondere von zeitgenössischen Künstler:innen wie etwa Eliyahu Fatal, Asaf Gam Hacohen, Tobi Kahn, Jacqueline Nicholls, Ilana Salama Ortar und Ruth Patir. Bildgewaltig ist der Tod auch in Gemälden der Klassischen Moderne etwa von Felix Nussbaum (u.a. „Triumph des Todes“, 1944) und Else Meidner (u.a. „Frauenakt mit Todesengel“, 1949) oder in den Lithografien von El Lissitzky (aus der Mappe Chad Gadja, 1919) in Szene gesetzt. Die ungewöhnliche Ausstellungsarchitektur, die mit Lehm und Licht spielt, stammt vom Künstlerkollektiv YRD.works. Sie betont die Spannung zwischen der Stofflichkeit des Lebens und der immateriellen Sphäre der kommenden Welt (hebräisch: Olam Haba).