Nachhaltige Programmproduktion ist eines der strategischen Ziele von ARTE. Deshalb setzt sich ARTE in Deutschland und Frankreich dafür ein, die Film- und Fernsehbranche umweltfreundlicher zu gestalten. Dieses Engagement gilt sowohl für eigene Produktionen als auch für Ko- und Auftragsproduktionen, die gemeinsam mit Partnersendern oder Produktionsfirmen realisiert werden.
Warum ist das wichtig?
Wie jede Industrie verursachen Film- und Fernsehproduktionen CO2-Emissionen, Abfälle und verbrauchen Ressourcen. Als Mitglied des Arbeitskreises Green Shooting in Deutschland und Ecoprod in Frankreich wollen wir bei ARTE durch konkrete Maßnahmen und im Dialog mit der Branche den ökologischen Fußabdruck unseres Programms minimieren – vom Dreh über die Postproduktion bis hin zur Ausstrahlung.
ARTE-Produktionen: 70 % sollen bis 2028 nachhaltig produziert sein
ARTE hat sich das Ziel gesetzt, bis 2028 mindestens 70 % seiner Produktionen nachhaltig zu gestalten. Dafür werden unter anderem:
- Teams in umweltbewussten Produktionsweisen geschult,
- ökologische Standards in alle Produktionschritte integriert (Transport, Maske, Verpflegung, Speicherung von Dateien usw.),
- Produktionen zertifiziert – zum Beispiel mit dem französischen Ecoprod-Label oder dem deutschen Label Green Motion
Die Magazine „Karambolage“, „Mit offenen Karten“ und „Mit offenen Augen“, produziert von ARTE France in Paris, wurden bereits mit dem Ecoprod-Label ausgezeichnet.
Eine Charta für nachhaltige Produktion ist Teil jedes Produktionsvertrags und in den Studios sichtbar angebracht.
Weitere Sendungen wie das „ARTE Journal“ oder „ARTE Reportage“, die am Standort Straßburg produziert werden, folgen diesem Beispiel. Langfristig sollen alle internen Produktionen nach ökologischen Standards realisiert werden.

„Mit offenen Karten“, „Karambolage“ und „Mit offenen Augen“ – drei ARTE-Produktionen, die das Ecoprod-Gütesiegel tragen © ARTE Studio
Koproduktionen: CO₂-Bilanzen werden zur Pflicht
Auch Ko- und Auftragsproduktionen sollen nachhaltiger werden. Die Verträge enthalten eine Klausel, die die Vertragspartner verpflichtet, eine CO2-Bilanz für die Produktion vorzulegen. Diese Praxis wird in Frankreich von der französischen Filmförderungsanstalt CNC (Centre national du cinéma et de l’image animée) unterstützt.
Beispielhaft sind Dokumentarfilme wie „Borneo – Paradies auf Abruf“ (ARTE/Nomades) oder „Klimagerechtigkeit“ (ARTE France/Seppia), die mit dem Ecoprod-Pionier-Label ausgezeichnet wurden, sowie die „360° Reportage: Kenia – Giraffen als Botschafter des Friedens“, die mit dem Green Motion-Label ausgezeichnet wurde. Beide Gütesiegel stehen für eine konsequente Umsetzung umweltfreundlicher Produktionsstandards.
Auch bei Festivals wird diese Entwicklung sichtbar: Beim Prix Ecoprod in Cannes werden Filme prämiert, die nicht nur thematisch, sondern auch in ihrer Herstellung nachhaltig sind. Zu den jüngsten Auszeichnungen zählen „Laurent dans le vent“ von Anton Balekdjian, Léo Couture und Mattéo Eustachon (ArteKino Productions 2025), „Le Roman de Jim“ von Arnaud und Jean-Marie Larrieu (ARTE France Cinéma 2024) und „La chimera“ von Alice Rohrwacher (ARTE France Cinéma 2023).

Die „360° Reportage: Kenia – Giraffen als Botschafter des Friedens“ wurde nach den Nachhaltigkeitskriterien von Green Motion produziert. © MedienKontor/Therese Engels
Die Gesellschafter von ARTE auf deutscher Seite – ARD und ZDF, die rund 40 % des Programms beisteuern – treiben die nachhaltige Transformation ebenfalls voran:
- Die ARD richtet schrittweise alle Auftrags- und Eigenproduktionen im Bereich Bewegtbild umwelt- und ressourcenschonend aus.
- Das ZDF produziert seit 2022 mehr als die Hälfte seiner fiktionalen Inhalte nach anerkannten Umweltstandards. Es ist Gründungsmitglied des Arbeitskreises „Green Shooting“, in dem erstmals einheitliche ökologische Standards für deutsche Kino-, TV- und Online-/VoD-Produktionen entwickelt wurden.