Unternehmensführung – Strukturen, Kontrolle & Strategie
ARTE wurde 1990 von Deutschland und Frankreich mit dem Auftrag gegründet, ein kulturelles Programm zu schaffen und auszustrahlen, um das Verständnis und die Annäherung zwischen den Menschen in Europa zu fördern.
ARTE ist als Europäische wirtschaftliche Interessenvereinigung (EWIV, auf Französisch GEIE) organisiert und besteht aus drei Einheiten in Deutschland und Frankreich: die Sendezentrale ARTE GEIE in Straßburg als Unternehmenssitz sowie die beiden Unternehmen ARTE Deutschland TV GmbH und ARTE France, die Inhalte entwickeln und bereitstellen. ARTE Deutschland spiegelt die föderale Struktur des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland wider: Gesellschafter sind die Landesrundfunkanstalten der ARD und das ZDF.
In den Entscheidungsgremien von ARTE kommen die Vertreter von ARTE Deutschland und ARTE France zusammen. Der Vorstand führt die Tagesgeschäfte des Senders und ist gegenüber der Mitgliederversammlung rechenschaftspflichtig.
Kontrollmechanismen
ARTE legt großen Wert auf Verantwortung und Transparenz im Unternehmen sowie auf die Einhaltung geschäfts- und berufsethischer Regeln. In einem Kontext der zunehmenden Verbreitung von Falschinformationen und scharfen Debatten setzt ARTE alles daran, jegliche Einflussnahme abzuwenden und die dem Sender anvertrauen Daten zu schützen. Interne Kontrollmechanismen sowie externe Prüfungen stellen dies sicher.
Intern gelten das Vier-Augen-Prinzip sowie die Trennung der Funktionen Weisung und Zahlungsfreigabe. Die Genehmigung von Ausgaben erfolgt getrennt von der Buchhaltung, die die Zahlungen tätigt. Die Auswahl unserer Lieferanten und Partner erfolgt nach strengen Regeln konform mit den europäischen Gesetzen. Eine unabhängige interne Revision überprüft regelmäßig unsere Aktivitäten und ihre ordnungsgemäße Durchführung und schlägt Verbesserungen vor.
Die Kontrolle der Geschäftsführung von ARTE GEIE wird von zwei Kontrolleuren der Geschäftsführung ausgeübt, die die deutsche und die französische Seite vertreten und von der Mitgliederversammlung ernannt werden: Laurent Clerc, Verwaltungs- und Finanzdirektor von ARTE France, und Markus Nievelstein, Geschäftsführer von ARTE Deutschland. Sie wachen darüber, dass unsere Mittel transparent und effizient verwaltet werden. Die Jahresabschlüsse werden von Rechnungsprüfern überprüft, die ebenfalls von der Mitgliederversammlung ernannt werden.
Die externe Wirtschaftsprüfung, mit der eine externe Prüfkommission betraut wird, prüft die Umsetzung der Beschlüsse der Mitgliederversammlung sowie die Einhaltung der geltenden gesetzlichen Vorschriften, Richtlinien und internen Regeln während der Amtszeit des Vorstands. Ferner prüft sie, ob die Geschäftsführung effizient und wirtschaftlich arbeitet und die bestehenden Kontrollmechanismen und Maßnahmen zur frühzeitigen Erkennung von Risiken wirksam sind. Die externe Prüfkommission besteht aus einem auf die Wirtschaftsprüfung von Unternehmen spezialisierten externen Dienstleister sowie aus zwei Vertretern, die von den für die Kontrolle des französischen und des deutschen Mitglieds zuständigen Rechnungshöfen benannt werden.
Die strategischen Schwerpunkte von ARTE: Der Unternehmensplan
Der Unternehmensplan stellt die Strategie von ARTE strukturiert dar. Er wird alle vier Jahre von der deutschen und französischen Seite gemeinsam ausgearbeitet und von der Mitgliederversammlung verabschiedet. So stärkt er den Zusammenhalt der ARTE-Gruppe und die Koordination zwischen ihren verschiedenen Einheiten.
Der Unternehmensplan legt für vier Jahre die Vision und die strategischen Ziele von ARTE fest. Die darin enthaltenen strategischen Leitlinien dienen auf deutscher Seite als Grundlage für die Anmeldung des Finanzbedarfs von ARTE bei der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF). Auf französischer Seite dienen sie als Grundlage für die Verhandlungen der Ziel- und Mittelvereinbarung (COM) zwischen ARTE France und dem französischen Staat.
Digitaler, jünger, europäischer – die strategischen Ziele 2025–2028
Der Unternehmensplan 2025–2028 ist in fünf strategische Achsen gegliedert und formuliert acht Ziele. Diese gliedern sich auf in Unterziele, Ergebnisse und Indikatoren.
Ziel 1: Die Weichen stellen für eine überwiegend digitale Zukunft, um den Nutzungsgewohnheiten gerecht zu werden und verstärkt Inhalte für junge Menschen bereitzustellen.
Den europäischen Ausbau weiter vorantreiben, um eine Plattform von Europäer:innen für Europäer:innen zu schaffen.
Ziel 3: Die Verbreitung unserer Angebote in Deutschland, Frankreich und Europa verbessern.
Ziel 4: Die Markenbindung in unserem Programmangebot und rund um die ARTE-Inhalte bei Drittanbietern stärken.
Ziel 5: Ein einzigartiges Nutzererlebnis auf arte.tv anbieten.
Ziel 6: Sicherstellen, dass die Nutzer:innen unsere Inhalte in Zeiten von KI und persönlichen Assistenten weiterhin auffinden.
Ziel 7: Verantwortungsbewusst agieren, das Vertrauen in ARTE stärken und die Dialogfähigkeit mit dem Publikum verbessern.
Ziel 8: Unsere Organisation agiler gestalten und vereinfachen, um Ressourcen für strategische Entwicklungsfelder zu gewinnen.
Die Umsetzungspläne
Die strategischen Ziele werden in jährliche Umsetzungspläne überführt, die konkrete Maßnahmen und Projekte enthalten und ebenfalls von der Mitgliederversammlung bewertet werden.