Eine Familie unterm Hakenkreuz

Die NS-Zeit

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Frauen der NS-Zeit

Eine Familie unterm Hakenkreuz

Hunderte Briefe, über neun Stunden privates Filmmaterial und unzählige Fotos dokumentieren diese außergewöhnliche Familiengeschichte. Der Doktorand Helmut und die Medizinstudentin Erna lernen sich 1929 kennen, beide schauen voller Zuversicht in die Zukunft. Dann erfährt Erna, dass ihre Mutter Jüdin sei. Nachdem die Nationalsozialisten 1933 die Regierung übernommen haben, wird das Leben für das Ehepaar und ihre drei Kinder immer schwerer. Erna gehört nicht zur reinen „Arier-Rasse“, sie gilt als sogenannte Halbjüdin, darf nicht mehr studieren. Helmut bekommt als Arzt keine Zulassung für Kassenpatienten. Er sieht nur noch eine Chance: Durch seinen tapferen Einsatz als Arzt an den Fronten des Zweiten Weltkriegs will Helmut für seine Familie eine Urkunde über ihre „Deutschblütigkeit“ erlangen. Erna bleibt mit den drei Söhnen im Münsterland und muss dort den rassistischen Alltag und die Bedrohung von Leib und Leben durch die Nationalsozialisten und ihre Helfershelfer allein bestehen.
Es ist Liebe auf den ersten Blick, als sich der Doktorand Helmut und die Medizinstudentin Erna 1929 kennenlernen. Beide schauen zuversichtlich in die Zukunft. Dann erfährt Erna in der heraufziehenden Nazizeit von einem Familiengeheimnis: Ihre Mutter sei Jüdin. Erna ist sich sicher, dass sich Helmut von ihr trennen wird. Doch ihr Verlobter steht zu ihr. Die beiden heiraten und bekommen drei Söhne. Nach und nach wird das Leben im nationalsozialistischen Deutschland für die Familie immer schwerer. Erna gilt als Mensch zweiter Klasse, nach den sogenannten Rassegesetzen ist sie Halbjüdin und darf nicht mehr studieren. Helmut bekommt als Arzt keine Zulassung für Kassenpatienten.
Das Ehepaar sieht nur noch eine Chance: Durch seine Bewährung als tapferer Soldat will Helmut die sogenannte Sippenschande tilgen. Der Führer und Reichskanzler kann durch seine Unterschrift Helmuts Familie angesichts seines tapferen Einsatzes im Krieg für „deutschblütig“ erklären. Helmut nimmt als Feldarzt am Krieg teil. Erna bleibt mit den drei Söhnen im Münsterland und muss dort den rassistischen Alltag und die Bedrohung von Gesundheit und Leben durch die Nationalsozialisten und ihre autoritätshörigen Helfer allein bestehen. Von der Wehrmacht wird Helmut für seine Tapferkeit ausgezeichnet. Er fällt an der Front. Doch das scheinbar Unmögliche, die Rettung seiner Familie, gelingt ihm posthum.
Erna wird nach seinem Tod tatsächlich für „deutschblütig“ erklärt und entkommt den Deportationen. Sie überlebt mit ihren drei Kindern den Nationalsozialismus. Helmut und Erna waren beide sehr begabt, beide konnten gut schreiben; er war ein leidenschaftlicher Fotograf und Filmemacher. Er hielt die ersten Schritte seiner Kinder und das anfangs glückliche Leben als Arzt genauso in Filmen, Fotos und Briefen fest wie später das Grauen an der Front. Die Geschichte von Erna und Helmut zeigt eine sehr nahe, neue Perspektive auf das Leben im NS-Staat, sie bewegt, sie reißt mit und konfrontiert die Zuschauerinnen und Zuschauer mit der Gewissensfrage: Wie hätte ich mich verhalten?

Regie

Jutta Pinzler

Herkunft

NDR

Land

Deutschland

Jahr

2021

Dauer

60 Min.

Genre

Dokumentation

Technische Daten

  • Untertitel für Gehörlose
  • 16:9
  • HDTV
  • Stereofonie

© sagamedia Film- und Fernsehproduktion

Helmut im Labor in Freiburg, 1929: Er promovierte zunächst in Zoologie und bestand dann das Staatsexamen in Medizin mit der Auszeichnung „sehr gut“.

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© sagamedia Film- und Fernsehproduktion

Ein Hochzeitfoto von Erna und Helmut, 1932: Sie lernten sich im Sommer 1929 bei einem Ausflug an den Bodensee kennen. Da die beiden aufgrund ihrer Studienverpflichtungen anfangs noch häufig getrennt sind, schreiben sie sich leidenschaftliche Liebesbriefe.

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© sagamedia Film- und Fernsehproduktion

Erna Machemer erfährt plötzlich, dass sie jüdische Vorfahren hat. Ihr Mann Helmut wird alles dafür tun, um sie und ihre gemeinsamen Kinder vor den Nationalsozialisten zu schützen.

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© sagamedia Film- und Fernsehproduktion

Helmut im Labor in Freiburg, 1929: Er promovierte zunächst in Zoologie und bestand dann das Staatsexamen in Medizin mit der Auszeichnung „sehr gut“.

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© sagamedia Film- und Fernsehproduktion

Ein Hochzeitfoto von Erna und Helmut, 1932: Sie lernten sich im Sommer 1929 bei einem Ausflug an den Bodensee kennen. Da die beiden aufgrund ihrer Studienverpflichtungen anfangs noch häufig getrennt sind, schreiben sie sich leidenschaftliche Liebesbriefe.

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Erna Machemer erfährt plötzlich, dass sie jüdische Vorfahren hat. Ihr Mann Helmut wird alles dafür tun, um sie und ihre gemeinsamen Kinder vor den Nationalsozialisten zu schützen.

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