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28 MinutenClaudy Siar / Der Prozess um die Vergewaltigungen von Mazan (25.09.2024)
46 Min.
Verfügbar bis zum 30/12/2024
Sendung vom 25/09/2024
- Untertitel
Haben die Krisen in Martinique, Neukaledonien ... die gleichen Ursachen? Zu Gast ist Claudy Siar, ehemaliger Vizepräsident des Repräsentativen Rates der Franzosen in Übersee. / Der Prozess von Mazan wäre ein Prozess des Patriarchats, der männlichen Dominanz im weiteren Sinne oder auch das ultimative Beispiel für die "Kultur der Vergewaltigung".
Haben die Krisen in Martinique, Neukaledonien ... die gleichen Ursachen?
In den Überseegebieten kommt es seit Anfang September vor dem Hintergrundder Mobilisierung gegen die hohen Lebenshaltungskosten zu Ausschreitungen.Auf Martinique herrscht seit Mittwoch teilweise eine Ausgangssperre, die nachAngaben der Präfektur bis Donnerstag verlängert und auf das ArbeiterviertelSainte-Thérèse in Fort-de-France ausgeweitet wird, in dem die meisten Gewaltakte registriert wurden. In Guadeloupe kündigte der Präfekt eineAusgangssperre für Minderjährige in sieben Gebieten der Insel an. In Neukaledonien herrscht vier Monate nach schweren Unruhen derzeit Ruhe, aberder Jahrestag der Beginn der Kolonialisierung in Kanaky-Neukaledonien könnte die Spannungen wieder aufflammen lassen. Zu Gast ist Claudy Siar, ehemaliger Vizepräsident des Repräsentativen Rates der Franzosen in Übersee. Er ist der Meinung, dass „die in den Demonstrationen zum Ausdruck gebrachte Wutlegitim und gesund ist“. Nach seiner Auffassung betreibt Frankreich eine Kolonialpolitik, denn „es zeigt auch heute noch, dass es stärker ist. Unabhängig von den Demonstrationen und der zum Ausdruck gebrachten Wut, der Organisation und der Entschlossenheit, der Staat hat immer das letzte Wort“.
Sitzen beim Prozess um die Vergewaltigungen von Mazan alle Männer auf der Anklagebank?
Der Prozess um die Vergewaltigungen von Mazan macht ganz Frankreich sprachlos. Auf der Anklagebank sitzen 51 Männer im Alter von 26 bis 73 Jahren, denen vorgeworfen wird, die betäubte und bewusstlose Gisèle Pelicot auf Einladung ihres Ehemannes Dominique Pelicot über einen Zeitraum von zehn Jahren vergewaltigt zu haben. Der Umfang des Falles offenbart für viele Beobachter den systemischen Charakter der sexuellen Gewalt von Männerngegen Frauen. Der Prozess von Mazan wäre folglich ein Prozess des Patriarchats, der männlichen Dominanz im weiteren Sinne oder auch das ultimative Beispiel für die „Kultur der Vergewaltigung“. Zahlreiche Männer bringen ihre „Scham“ nun öffentlich zum Ausdruck. In einem am Wochenende von der TageszeitungLibération veröffentlichten Beitrag unterzeichnen 200 Männer eine „Roadmap gegen die männliche Dominanz“. Andere lehnen eine systematische Verallgemeinerung wieder um ab, da sie darin eine Essentialisierung durch das Geschlecht sehen. Unter dem Hashtag #pastousleshommes (#NotAllMen auf Englisch) weisen sie die Vorstellung zurück, dass alle Männer potentielle Vergewaltiger seien oder sich für die Verbrechen von Mazan mitverantwortlich fühlen sollten, die sie nicht begangen haben.
Zum Abschluss der Sendung erzählt Xavier Mauduit von dem Verbot für„Zombiemesser“ im Vereinigten Königreich, und Marie Bonnisseau berichtet von wegen Verbrechen angeklagten Künstlern, deren Streaming-Zahlen auf den Plattformen bei der Anklageerhebung explodieren.
In den Überseegebieten kommt es seit Anfang September vor dem Hintergrundder Mobilisierung gegen die hohen Lebenshaltungskosten zu Ausschreitungen.Auf Martinique herrscht seit Mittwoch teilweise eine Ausgangssperre, die nachAngaben der Präfektur bis Donnerstag verlängert und auf das ArbeiterviertelSainte-Thérèse in Fort-de-France ausgeweitet wird, in dem die meisten Gewaltakte registriert wurden. In Guadeloupe kündigte der Präfekt eineAusgangssperre für Minderjährige in sieben Gebieten der Insel an. In Neukaledonien herrscht vier Monate nach schweren Unruhen derzeit Ruhe, aberder Jahrestag der Beginn der Kolonialisierung in Kanaky-Neukaledonien könnte die Spannungen wieder aufflammen lassen. Zu Gast ist Claudy Siar, ehemaliger Vizepräsident des Repräsentativen Rates der Franzosen in Übersee. Er ist der Meinung, dass „die in den Demonstrationen zum Ausdruck gebrachte Wutlegitim und gesund ist“. Nach seiner Auffassung betreibt Frankreich eine Kolonialpolitik, denn „es zeigt auch heute noch, dass es stärker ist. Unabhängig von den Demonstrationen und der zum Ausdruck gebrachten Wut, der Organisation und der Entschlossenheit, der Staat hat immer das letzte Wort“.
Sitzen beim Prozess um die Vergewaltigungen von Mazan alle Männer auf der Anklagebank?
Der Prozess um die Vergewaltigungen von Mazan macht ganz Frankreich sprachlos. Auf der Anklagebank sitzen 51 Männer im Alter von 26 bis 73 Jahren, denen vorgeworfen wird, die betäubte und bewusstlose Gisèle Pelicot auf Einladung ihres Ehemannes Dominique Pelicot über einen Zeitraum von zehn Jahren vergewaltigt zu haben. Der Umfang des Falles offenbart für viele Beobachter den systemischen Charakter der sexuellen Gewalt von Männerngegen Frauen. Der Prozess von Mazan wäre folglich ein Prozess des Patriarchats, der männlichen Dominanz im weiteren Sinne oder auch das ultimative Beispiel für die „Kultur der Vergewaltigung“. Zahlreiche Männer bringen ihre „Scham“ nun öffentlich zum Ausdruck. In einem am Wochenende von der TageszeitungLibération veröffentlichten Beitrag unterzeichnen 200 Männer eine „Roadmap gegen die männliche Dominanz“. Andere lehnen eine systematische Verallgemeinerung wieder um ab, da sie darin eine Essentialisierung durch das Geschlecht sehen. Unter dem Hashtag #pastousleshommes (#NotAllMen auf Englisch) weisen sie die Vorstellung zurück, dass alle Männer potentielle Vergewaltiger seien oder sich für die Verbrechen von Mazan mitverantwortlich fühlen sollten, die sie nicht begangen haben.
Zum Abschluss der Sendung erzählt Xavier Mauduit von dem Verbot für„Zombiemesser“ im Vereinigten Königreich, und Marie Bonnisseau berichtet von wegen Verbrechen angeklagten Künstlern, deren Streaming-Zahlen auf den Plattformen bei der Anklageerhebung explodieren.
Land
Frankreich
Jahr
2024
Herkunft
ARTE F