Little Women (1/3)

Während des Bürgerkriegs bereiten sich Jo, Meg, Beth und Amy mit ihrer Mutter Marmee in Concord, Massachusetts, auf das Weihnachtsfest vor, während ihr Vater, ein Pastor, in die Unionsarmee eingetreten ist. Marmee überredet ihre Töchter, einer armen Familie aus der Gegend ihr Essen zu spenden. Auf dem Weg dorthin lernt Jo zufällig Theodore Laurence, genannt Laurie, kennen, den Enkel ihres Nachbarn, der nach seinem Studium in der Schweiz wieder bei seinem Großvater lebt. Laurie erzählt dem Großvater von der wohltätigen Geste der Marchs. Im Gegenzug lässt dieser ihnen ein leckeres Weihnachtsessen bringen. Kurz darauf kommen sich Jo und Laurie auf einem Ball näher ...

Eine für alle, alle für eine

Schon der Beginn von "Little Women", einer einfühlsamen Adaption von Louisa May Alcotts berühmtem Werk Die vier Töchter des Dr. March, gibt den Ton an. In der Vorweihnachtszeit, während des Bürgerkriegs, steht der ungezügelten Energie der eng verbundenen Teenager die Dunkelheit des an die Front geschickten Pastorenvaters gegenüber. Das erzeugt eine dramatische Spannung und ein Gefühl, das von der Sehnsucht nach einer Kindheit geprägt ist, die frühzeitig aufgegeben werden musste. Die von Heidi Thomas (Call the Midwife, Cranford) fein geschriebene und von Vanessa Caswill elegant inszenierte Serie "Little Women" zeichnet das Bild eines puritanischen und eingezwängten Amerikas, in dem vier Schwestern, die von ihrer Mutter, der rührenden Emily Watson (Breaking the Waves, Eine Frau, der man vertrauen kann), den verschlungenen Weg der Emanzipation wählen. Jo (Maya Hawke, Tochter der Schauspieler Ethan Hawke und Uma Thurman, in ihrer ersten Rolle) träumt von einer Schriftstellerkarriere; Amy ist eine schelmische Verführerin.  Trotz des historischen Settings belibt "Little Women" eine zeitlose, erschütternde Geschichte über das Leben. Bemerkenswert ist zudem der letzte und köstliche Leinwandauftritt der verstorbenen Angela Lansbury ("Das Bildnis des Dorian Gray", "Arabesque", "Mord ist ihr Hobby") als lustige und verbitterte Tante March.