Re: Italien gegen Regenbogenfamilien
31 Min.
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Daniela und Valentina sind ein lesbisches Paar aus Padua. Seit 2019 leben sie in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft. Im August 2022 kam ihre Tochter Caterina auf die Welt. Gezeugt wurde sie mithilfe einer Samenspende in Dänemark. Ihr Familienglück schien perfekt, bis die neue Regierung unter Giorgia Meloni an die Macht kam.
Denn Regenbogenfamilien gehören für die rechte Regierung nicht zu ihrem Verständnis einer „natürlichen“ Familie. Für gleichgeschlechtliche Paare soll es nun nicht mehr möglich sein, dass sich beide Eltern in die Geburtsurkunde eintragen lassen. In Padua geht es so weit, dass die Staatsanwaltschaft die Geburtsurkunden von 37 Kindern anfechtet. Darunter auch die von Caterina. Erklären die Richter die Geburtsurkunde für ungültig, verliert die nicht-biologische Mutter mit einem Schlag all ihre Rechte.
Wenn Daniela aus der Geburtsurkunde gestrichen wird, hat das weitreichende Konsequenzen. Das Kind von der Schule abholen, ginge nur noch mit Vollmacht. Allein mit dem Kind ins Ausland verreisen wäre praktisch unmöglich. Und beim Arztbesuch dürfte sie nichts mehr entscheiden: „Das ist staatliche Gewalt. Sie sagen mir mit ein paar Zeilen und kalten Worten, dass ich nicht existiere, dass ich zur Seite treten muss.”
Auf Kosten von Minderheiten verteidigt die rechte Regierung die traditionelle katholische Familie. Alles, was nicht dieser Norm entspricht, wird diskriminiert und kriminalisiert. So gibt es in Italien kein Gesetz zum Schutz von Regenbogenfamilien, noch immer keine „Ehe für alle“ und keine Chance für Homosexuelle ein Kind zu adoptieren.
Land
Deutschland
Jahr
2024
Herkunft
WDR
Politik | The European Collection