Cherkaoui: Ukiyo-eBilder einer fließenden Welt in Genf

Mit dem Genfer Einstandswerk "Ukiyo-e" zeichnet Sidi Larbi Cherkaoui eine fließende Welt, in der Männer und Frauen in schwarzen kimonoartigen Kleidern sich in Gruppen oder Paaren finden und daraufhin wieder verlieren. Das Bühnenbild ist geprägt von sich ständig bewegenden Treppen, die fast an die unmöglichen Konstruktionen eines M.C. Escher erinnern. In der Mitte der Aufführung steht "Hold your Own" (Halte dein eigenes), ein Gedicht von Kate Tempest, das vom Leben im Augenblick und von der Zeit, die vergeht, handelt. 

Seit Beginn der aktuellen Spielzeit zeichnet Sidi Larbi Cherkaoui als künstlerischer Leiter der Kompanie des Grand Théâtre de Genève verantwortlich. Der aus Antwerpen stammende Sohn eines marokkanischen Vaters und einer belgischen Mutter hat sich mit seinen aus vielen Kulturtraditionen und Religionen gemixten Choreographien einen Namen gemacht.

In seiner Zeit als Mitglied des Antwerpener Ensembles C de la B entstanden Produktionen wie "Rien de rien“ und "Tempus fugit“. 2010 gründete er seine eigene Ballettkompanie Eastman. Seine Eastman-Choreographien, wie "Babel(words)", "Puz/zle", "4D", "TeZukA" und "Fractus V" erhielten zahlreiche Preise. Gleichzeitig arbeitete er mit Ensembles rund um den Globus zusammen, allen voran die Kompanie der Pariser Oper, das Stuttgarter Ballet oder das Los Angeles Dance Project. Vor Genf war er sieben Jahre lang – von 2015 bis 2022 - Leiter des Königlichen Ballets von Flandern.

Aufzeichnung vom 19. November 2022 im Grand Théâtre de Genève.