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Vivaldi und Mozart im Louvre - GesamtfassungLudwigsburger Schlossfestspiele 2022Die unvollendete Revolution
2022 widmeten die Ludwigsburger Schlossfestspiele Belarus einen musikalischen Schwerpunkt. Der Titel "Die unvollendete Revolution" spielt auf die jüngere Geschichte des Landes an, in der die freiheitlichen Bestrebungen der Bevölkerung massiv unterdrückt werden. Das Programm verbindet populäre klassische Werke mit zeitgenössischer Musik von belarussischen Komponist:innen.
Das Programm „Die unvollendete Revolution“ spielt auf Belarus an, wo 2020 friedliche Proteste gegen die autokratische Führung brutal unterdrückt wurden. Vitali Alekseenok, Newcomer der Stunde in der Dirigentenszene und politischer Aktivist, nutzte 2022 den Konzertabend bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen als musikalische Verneigung vor der Bevölkerung des Landes.
„Statt wie ursprünglich geplant, begegneten wir uns also nicht mit einem Taktstock und einer Flöte in einem Konzertsaal, sondern mit Trauerblumen neben einem Blutfleck auf den Straßen von Minsk.“ Vitali Alekseenoks Begegnung mit der Flötistin und Bürgerrechtlerin Maria Kalesnikava in der belarussischen Hauptstadt verlief anders als erwartet: 2020 protestierten beide friedlich gegen den autokratischen Amtsinhaber Alexander Lukaschenko. Kalesnikava wurde – wie viele andere – inhaftiert.
Vitali Alekseenok ist von den Erlebnissen in Minsk stark geprägt. Schwerpunkt seines Programms für die Ludwigsburger Schlossfestspiele 2022 sind drei von ihm in Auftrag gegebene Gedichtvertonungen von belarussischen Komponistinnen und Komponisten. In ihnen werden die Zu- und Notstände der Bevölkerung verarbeitet – hymnisch, betend, verzweifelt.
Eröffnet wird das Programm mit Samuel Barbers berühmten Adagio. Die Stille schließlich, die Toru Takemitsus Flötenstück "Air" verkörpert, passt zu der friedlichen Qualität der belarussischen Revolution. Die Aufführung ist der inhaftierten Maria Kalesnikava gewidmet. Dass die friedliche Revolution noch nicht am Ziel ist, kommt mit Franz Schuberts unvollendeter siebter Symphonie zum Ausdruck.
„Statt wie ursprünglich geplant, begegneten wir uns also nicht mit einem Taktstock und einer Flöte in einem Konzertsaal, sondern mit Trauerblumen neben einem Blutfleck auf den Straßen von Minsk.“ Vitali Alekseenoks Begegnung mit der Flötistin und Bürgerrechtlerin Maria Kalesnikava in der belarussischen Hauptstadt verlief anders als erwartet: 2020 protestierten beide friedlich gegen den autokratischen Amtsinhaber Alexander Lukaschenko. Kalesnikava wurde – wie viele andere – inhaftiert.
Vitali Alekseenok ist von den Erlebnissen in Minsk stark geprägt. Schwerpunkt seines Programms für die Ludwigsburger Schlossfestspiele 2022 sind drei von ihm in Auftrag gegebene Gedichtvertonungen von belarussischen Komponistinnen und Komponisten. In ihnen werden die Zu- und Notstände der Bevölkerung verarbeitet – hymnisch, betend, verzweifelt.
Eröffnet wird das Programm mit Samuel Barbers berühmten Adagio. Die Stille schließlich, die Toru Takemitsus Flötenstück "Air" verkörpert, passt zu der friedlichen Qualität der belarussischen Revolution. Die Aufführung ist der inhaftierten Maria Kalesnikava gewidmet. Dass die friedliche Revolution noch nicht am Ziel ist, kommt mit Franz Schuberts unvollendeter siebter Symphonie zum Ausdruck.
Regie
Jörg Thomas Mohr
Mit
Äneas Humm (Bariton)
Guillermo González (Flöte)
Komponist/-in
Samuel Barber
Kanstantsin Yaskou
Olga Podgaiskaya
Töru Takemitsu
Franz Schubert
Théodore Akimenko
Dirigent/-in
Vitali Alekseenok
Orchester
Orchester der Ludwigsburger Schlossfestspiele
Land
Deutschland
Jahr
2022
Herkunft
ZDF