Life of AgonyHellfest 2022
Nach zwanzig Karrierejahren, zwei Trennungen und dem (nicht gehaltenen) Versprechen, kein Album mehr herauszubringen, kamen die New Yorker Alternative-Metalheads von Life of Agony 2019 mit The Sound of Scars zurück auf die Bühne.
Die Platte The Sound of Scars bildet den zweiten Teil einer Geschichte, die mit dem Debüt- und Konzeptalbum Rivers Run Red begann. Sie führt den Weg zur Erlösung dort fort, wo der erste Teil auf einer pessimistischen Note endete. Diese Entwicklung ist ebenso logisch wie unerwartet: Die 20 Jahre, die zwischen den beiden Kapiteln liegen, waren geprägt von zahlreichen Veränderungen.
Die erste Trennung von 1999 bis 2002, eine Geschlechtsangleichung der Sängerin Mina Caputo 2011 und eine erneute Trennung von 2012 bis 2014 prägten die Themen und den Sound der Band. So schildern es Mina und der Bassist und Songschreiber Alan Robert in der gleichnamigen Dokumentation, die die Veröffentlichung von The Sound of Scars begleitete.
Mittlerweile geht es bei Life of Agony eher um die Suche nach Frieden und Heilung vergangener Traumata statt um Themen wie Fremdsein und Selbstmord. Aber keine Sorge: Auch wenn die Formation auf den ersten Blick zur Ruhe gekommen scheint, werden die verzerrten Gitarren und der gutturale Gesang laut wie eh und je über die Temple-Bühne dröhnen.
Nach einer ereignisreichen Bandgeschichte und mit sechs Alben im Gepäck zeigen Life of Agony auf dem Hellfest, dass mit ihnen zu rechnen sein wird, solange sie am Leben sind (wenn auch im ständigen Todeskampf).
Konzertmitschnitt vom 19. Juni 2022 beim Hellfest, Clisson
Produktion
SOMBRERO AND CO
Regie
Xavier Reim
Land
Frankreich
Jahr
2022