The Jesus and Mary Chain zu Gast bei Ground ControlDarklands, Taste of Cindy, Drop
„Popmusik ist scheußlich“, regte sich Jim Reid 2017 in der Tageszeitung The Guardian auf, und damit ist über seine musikalische Haltung quasi schon alles gesagt. Tatsächlich warten The Jesus and Mary Chain nicht mit schönen Melodien auf, sondern klotzen soundtechnisch so richtig ran. Bei Ground Control stellen sie Highlights aus ihrer umfangreichen Diskografie vor.
Alles begann 1983, als die Brüder Jim und William Reid aus East Kilbride, einem Vorort von Glasgow, ihren Handwerkerjob an den Nagel hingen, um sich ins Musikbusiness zu stürzen. Unter dem Eindruck der Wirtschaftskrise im Vereinigten Königreich gründeten sie The Jesus and Mary Chain – eine Band, die dem damaligen Synth-Pop-Trend etwas entgegensetzen wollte.
Gemeinsam mit Douglas Hart, der die Band 1991 wieder verließ, und Bobby Gillespie machten sie sich einen Namen mit sehr kurzen Gigs, die durch Rückkopplungen und verzerrte Klänge gekennzeichnet waren, und schufen so das Genre des Noise Pop. Dabei zertrümmerten die Bad Boys auch schon mal das Inventar und sorgten für Randale im Publikum.
Die Band respektiert nichts und niemanden, setzte sich im Verlauf ihrer Karriere über alle Moden hinweg und verhöhnte in dem Song „Nine Million Rainy Days“ sogar die Rolling Stones. Mittlerweile sind die Jungs zwar ein wenig gesettelter, den Punk haben sie aber immer noch im Blut. Das wird beim Streifzug durch ihre Diskografie von den Alben „Psychocandy“ (1985) über „Darklands“ (1987) bis „Munki“ (1998) mehr als deutlich. Ein Konzert der Extreme, köstlich kompromisslos.
Setlist:
Darkland
Deep One Perfect Morning
Down On me
Nine Million Rainy Days
Happy Place
Taste Of Cindy
Up Too High
Drop
Come On
Mo Tucker
I Love Rock’n‘Roll
Aufzeichnung vom 8. Dezember 2021 im Ground Control, Paris
Foto © Rémy Grandroques
Produktion
Sombrero & Co
Land
Frankreich
Jahr
2021