Re: Rückkehr nach ArmenienDie junge Diaspora und der Krieg
Sendung vom 21/11/2022
Junge Armenier:innen aus der Diaspora kommen in Scharen in das Heimatland ihrer Vorfahren, um das Land kennenzulernen und aktiv Hilfe zu leisten. Denn Armenien hat noch immer mit den Folgen des Krieges von 2020 um Bergkarabach zu kämpfen.
Marie Wurry ist in Frankreich geboren und aufgewachsen. Ihre armenischen Wurzeln waren für die junge Frau schon immer ein wichtiger Bestandteil ihrer Identität. Der Krieg um Bergkarabach im Jahr 2020 wurde für sie zu einer Art Erweckungserlebnis. Der Drang, mehr über die Heimat ihrer Vorfahren zu erfahren und sich dort zu engagieren, wurde immer größer.
Marie entschied sich, für drei Monate nach Armenien zu gehen, um dort an dem Birthright Armenia-Programm teilzunehmen. Birthright Armenia richtet sich an junge Menschen mit armenischen Wurzeln, um das Land kennenzulernen, Sprachkurse zu belegen und in ausgewählten sozialen Projekten mitarbeiten zu können. Das Programm findet 2022 unter schwierigen Bedingungen statt, Mitte September griffen aserbaidschanische Soldaten armenische Stellungen und Dörfer an. Beide Seiten einigten sich zwar schnell auf einen Waffenstillstand, doch immer wieder kommt es zu Gefechten.
Matthieu Sahakian will den Menschen in der Grenzregion helfen. Der 30-jährige Franzose hat Armenien vor Jahren durch das Birthright Armenia-Programm kennengelernt. Mittlerweile lebt er in der Hauptstadt Erewan und hat eine NGO gegründet, die Lebensmittel und Medikamente in die Dörfer an der Grenze zu Aserbaidschan bringt. Die Menschen dort fürchten einen neuen Krieg.
Die Angst vor einer erneuten Eskalation ist auch in anderen Teilen des Landes spürbar. Überall lassen sich Zivilistinnen und Zivilisten militärisch ausbilden, um für einen Ernstfall gewappnet zu sein. Unter ihnen sind auch viele Armenierinnen und Armenier, die in Europa geboren wurden.
Land
Deutschland
Jahr
2022
Herkunft
ZDF
Dauer
33 Min.
Verfügbar
Vom 29/03/2023 bis 19/11/2023
Genre
Dokus und ReportagenVersionen
- Untertitel für Gehörlose