Re: Das Schweigen der KircheSexueller Missbrauch in Spanien
Sendung vom 26/08/2022
Enrique Pérez Guerra war zwölf, als er von einem Pfarrer missbraucht wurde. Seinen tiefreligiösen Eltern konnte er sich nicht offenbaren. Aus Angst vor der "Schande" wollte er sich das Leben nehmen. Heute gehört Enrique gehört zu den wenigen Betroffenen, die sich an die Öffentlichkeit wagen. Die katholische Kirche schweigt hingegen weiter.
In Frankreich geht eine Untersuchungskommission von mehreren Hunderttausend Opfern aus, in Deutschland werden die Zahlen ähnlich hoch geschätzt. In Spanien waren noch vor vier Jahren offiziell 34 Fälle von sexuellem Missbrauch innerhalb der katholischen Kirche bekannt. Als die Zeitung „El Pais“ damals über das Thema zu berichten begann, meldeten sich immer mehr Opfer, inzwischen sind es 1.300.
Enrique Pérez Guerra kämpft bis heute mit den Folgen des Missbrauchs. Als dieser nach Jahren bekannt wurde, wurde der Priester versetzt, das Verbrechen vertuscht. Enrique ist heute Sozialarbeiter, auch beruflich hat er immer wieder mit sexuellem Missbrauch zu tun, mit Opfern und mit Tätern. Erst durch ein Buch, das er schrieb, konnte er sich von dem Trauma einigermaßen befreien.
Mateu Ferrer wurde nicht selbst Opfer von sexuellem Missbrauch, aber er beobachtete als 19-Jähriger, wie der Priester seiner Gemeinde ein neunjähriges Mädchen vergewaltigte. Er zeigte ihn an, aber der Geistliche stritt alles ab, auch das Mädchen bestritt den Missbrauch. Mateu stand als Lügner da. Erst 15 Jahre später brachte die junge Frau den Mut auf, den Priester doch anzuzeigen. Er wurde zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Mateu war endlich rehabilitiert. Heute ist er Journalist, Lokalchef der größten Tageszeitung auf Mallorca. Noch immer kämpft er für die Aufdeckung von Missbrauchsverbrechen innerhalb der katholischen Kirche. Ebenso wie Enrique Pérez de Guerra. Und allmählich wächst der Druck auf die katholische Kirche in Spanien. Eine staatliche Untersuchungskommission soll jetzt für Aufklärung sorgen. Die katholische Kirche weigert sich bisher, daran mitzuwirken.
Enrique Pérez Guerra kämpft bis heute mit den Folgen des Missbrauchs. Als dieser nach Jahren bekannt wurde, wurde der Priester versetzt, das Verbrechen vertuscht. Enrique ist heute Sozialarbeiter, auch beruflich hat er immer wieder mit sexuellem Missbrauch zu tun, mit Opfern und mit Tätern. Erst durch ein Buch, das er schrieb, konnte er sich von dem Trauma einigermaßen befreien.
Mateu Ferrer wurde nicht selbst Opfer von sexuellem Missbrauch, aber er beobachtete als 19-Jähriger, wie der Priester seiner Gemeinde ein neunjähriges Mädchen vergewaltigte. Er zeigte ihn an, aber der Geistliche stritt alles ab, auch das Mädchen bestritt den Missbrauch. Mateu stand als Lügner da. Erst 15 Jahre später brachte die junge Frau den Mut auf, den Priester doch anzuzeigen. Er wurde zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Mateu war endlich rehabilitiert. Heute ist er Journalist, Lokalchef der größten Tageszeitung auf Mallorca. Noch immer kämpft er für die Aufdeckung von Missbrauchsverbrechen innerhalb der katholischen Kirche. Ebenso wie Enrique Pérez de Guerra. Und allmählich wächst der Druck auf die katholische Kirche in Spanien. Eine staatliche Untersuchungskommission soll jetzt für Aufklärung sorgen. Die katholische Kirche weigert sich bisher, daran mitzuwirken.
Land
Deutschland
Jahr
2022
Herkunft
SWR
Dauer
33 Min.
Verfügbar
Vom 26/08/2022 bis 25/08/2023
Genre
Dokus und ReportagenVersionen
- Untertitel für Gehörlose