Grüne Fonds, die große Illusion?

Seit einigen Jahren bietet sich für die Banken eine günstige Gelegenheit, mit "grünen" Aktienfonds ihr Image aufzupolieren. Ein Trend, der mit dem Krieg in der Ukraine weiteren Aufschwung erhält - dank Explosion der Energiepreise. Nachhaltigkeitsfonds boomen. Doch halten die Fonds, was sie versprechen, oder ist es schlicht Greenwashing?
Die Klimakrise steht vor der Tür. Im Durchschnitt hat sich der Planet in den letzten hundert Jahren bereits um 1,2 Grad Celsius erwärmt. Um die Erde zu retten, braucht es massive Veränderungen. Inzwischen scheint sogar die Wirtschaftswelt an den Punkt gekommen zu sein, sich selbst infrage zu stellen: Die Textilbranche stellt auf Fair Trade um, die Lebensmittelbranche auf Bio, und auch die Finanzwelt will grüner werden.
Deshalb gibt es seit einigen Jahren eine neue Kategorie: die sogenannten grünen Geldanlagen, die angeblich nur verantwortungsvolle Unternehmen unterstützen. Ein Markt, der geradezu explodiert. Die Zahl der Finanzprodukte mit dem Stempel "nachhaltig" hat sich in den letzten zehn Jahren verdreifacht. Für die Banken und die Kunden ein gutes Geschäft, und der Trend geht weiter nach oben. Vor allem die Schweiz versucht, von ihrem Image als Steuerparadies loszukommen und zu einer Oase für grüne Finanzwirtschaft zu werden.
Die Investigation beginnt in Genf. Die Stadt gilt als Vorreiter der europäischen Bankenzentren für diese neuen Finanzprodukte, die die Welt verändern sollen. Doch bei näherem Hinsehen und Recherchen in Frankreich, Belgien, Ägypten und New York offenbart sich, dass auch in den grünen Fonds große Öl- und Luftfahrtunternehmen mitspielen. Dass eine vorgeblich nachhaltige Firma Berge von Giftmüll unter freiem Himmel hinterlässt. Oder dass ein Skiparadies mitten in der Wüste durchaus einen Nachhaltigkeitsstempel erhalten kann. Das System ist wie ein Taschenspielertrick: Es hilft den umweltschädlichsten Unternehmen, mit grünen Versprechen ihren Ruf zu verbessern, und den Bankerinnen und Bankern, sich ein reines Gewissen zu kaufen.
Doch wer legt eigentlich die Kriterien fest? Wer kontrolliert? Wie komplex ist der Übergang von einem traditionellen zu einem nachhaltigen Unternehmen? Wie gezielt wird Greenwashing betrieben? Und ist es letztlich doch nur eine Illusion, dass die Finanzwirtschaft für mehr Nachhaltigkeit sorgen kann?
Das Versprechen einer grünen Finanzwelt betrifft – ob als private Kapitalanlage oder über den Umweg der Sozialversicherungen – alle Bürgerinnen und Bürger. Doch können sie auch Einfluss nehmen?

Regie

  • Romain Girard

  • Matteo Born

Land

  • Schweiz

  • Frankreich

Jahr

2022

Herkunft

  • ARTE

  • RTS

Dauer

52 Min.

Genre

Dokus und Reportagen

Versionen

  • Synchronisation

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