Die Thatcher-Jahre

Die Thatcher-Ära ist ein Meilenstein der Geschichte und gilt als Geburtsstunde unserer heutigen Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung. Dennoch herrscht bei Weitem kein Konsens darüber, was Thatcherismus genau bedeutet – und zwar aus gutem Grund: Die drei von Margaret Thatcher geführten Regierungen setzten von 1979 bis 1990 erstmals die Konzepte des Neoliberalismus um.
Margaret Thatcher: eine polarisierende Person, die oft sehr undifferenziert wahrgenommen wird. Hinter ihrem übertriebenen Verhalten und ihren exzessiven Äußerungen verblasst der Kontext der damaligen Zeit. Übrig bleibt ein sehr vereinfachendes, nicht selten frauenfeindlich gefärbtes Bild: das einer unaufhaltsamen Dampfwalze, fest entschlossen, zum Erreichen ihrer Ziele alles plattzumachen, was sich ihr in den Weg stellt.
Dabei ist die Realität viel komplexer und chaotischer. Die Eiserne Lady hat nicht immer ihre neoliberalen Überzeugungen konsequent verfochten und entsprach auch nicht unbedingt dem Klischee der Frau aus dem Volk mit dem gesunden Menschenverstand. Gewiss hat sie das Vereinigte Königreich autoritär nach ihrem Bild umgestaltet, doch ein großer Teil dieses Bildes war ein Konstrukt, mit dem sie opportunistisch auf die politischen und kulturellen Verhältnisse ihrer Zeit reagierte.
Der Dokumentarfilm erörtert das Erbe der Eisernen Lady und lässt Mitarbeiter, politische Gegner, Zeitzeugen, Aktivisten und Historiker zu Wort kommen, deren Aussagen ein neues Licht auf diese Jahre des Wandels werfen: Waren Margaret Thatcher und die Neoliberalen wirklich so modern, so „neo“, als sie die progressiven, angeblich archaischen Ideen der Linken in den Orkus beförderten? Oder waren sie nicht vielmehr selbst zutiefst archaisch mit ihrer Rückkehr zum brutalen Liberalismus des 19. Jahrhunderts und seiner rigiden viktorianischen Moral, von PR-Leuten clever als modern verkauft?
Margaret Thatcher war die Matrix des radikalen Konservatismus und verkörperte wie keine andere diesen unauflösbaren Widerspruch, der sich bis heute durch die Gesellschaft zieht.

Regie

Guillaume Podrovnik

Land

Frankreich

Jahr

2022

Herkunft

ARTE F

Dauer

92 Min.

Verfügbar

Vom 12/08/2023 bis 10/11/2023

Genre

Dokus und Reportagen

Versionen

  • Audiodeskription
  • Synchronisation
  • Untertitel für Gehörlose

Auch interessant für Sie

Abspielen Kalter Krieg in Bewegung: Europa 1952/53 89 Min. Das Programm sehen

Kalter Krieg in Bewegung: Europa 1952/53

Abspielen Müssen die Museen geleert werden? Mit offene Daten Françoise Vergès 25 Min. Das Programm sehen

Müssen die Museen geleert werden?

Mit offene Daten Françoise Vergès

Abspielen Square Idee Verändert die Demografie die Welt und das 21. Jahrhundert? 27 Min. Das Programm sehen

Square Idee

Verändert die Demografie die Welt und das 21. Jahrhundert?

Abspielen Kunst und Ort ARTE Info Plus 10 Min. Das Programm sehen

Kunst und Ort

ARTE Info Plus

Abspielen Tracks East Food Wars - Essen als Politikum 31 Min. Das Programm sehen

Tracks East

Food Wars - Essen als Politikum

Abspielen Capital B - Wem gehört Berlin? (1/5) Sommer der Anarchie 53 Min. Das Programm sehen

Capital B - Wem gehört Berlin? (1/5)

Sommer der Anarchie

Die meistgesehenen Videos von ARTE

Abspielen Das Leben der Amish 44 Min. Das Programm sehen

Das Leben der Amish

Abspielen Capital B - Wem gehört Berlin? (1/5) Sommer der Anarchie 53 Min. Das Programm sehen

Capital B - Wem gehört Berlin? (1/5)

Sommer der Anarchie

Abspielen Capital B - Wem gehört Berlin? (2/5) Größenwahn 53 Min. Das Programm sehen

Capital B - Wem gehört Berlin? (2/5)

Größenwahn

Abspielen Capital B - Wem gehört Berlin? (3/5) Absturz 53 Min. Das Programm sehen

Capital B - Wem gehört Berlin? (3/5)

Absturz

Abspielen Resilienz - Was die Seele stark macht 53 Min. Das Programm sehen

Resilienz - Was die Seele stark macht

Abspielen Capital B - Wem gehört Berlin? (4/5) Arm, aber sexy! 54 Min. Das Programm sehen

Capital B - Wem gehört Berlin? (4/5)

Arm, aber sexy!