Die ersten 54 Jahre – Israelische Soldaten erzählen (2/2)

Nach dem Osloer Abkommen 1993 baut der jüdische Staat seine Kontrolle über palästinensische Gebiete mit Hilfe der Abteilung für innere Sicherheit, dem Shabak, weiter aus. Die Armee ihrerseits verschließt die Augen vor den Gewalttaten jüdischer Siedler. Der Konflikt eskaliert im Jahr 2000, 13 Jahre nach der ersten Intifada, erneut in einer Welle der Gewalt.
Was verbirgt sich hinter dem Begriff "Besetzung"? Was bedeutet es, in einem besetzten Gebiet zu leben? Mit welchen Methoden und Maßnahmen agiert eine Besatzungsmacht? Die Feststellung "Die Besetzung des Westjordanlandes und des Gazastreifens durch Israel dauert bereits seit 52 Jahren an" sagt außer der Zeitangabe nichts darüber aus, was diese Okkupation bedeutet. Greifbar wird sie erst mit dem konkreten Vorgehen der Besatzer sowie mit den alltäglichen Folgen für die in einem besetzten Gebiet lebenden Menschen.
Bei den israelisch besetzten Gebieten ist es wie mit einer vielköpfigen Schlange: Jeder Kopf steht für einen "tapferen Jungen", der in den besetzten Gebieten seinen Militärdienst ableistet, dort seinen Auftrag erfüllt und die Befehle in der festen Überzeugung ausführt, damit einen Beitrag zur Sicherheit des Staates Israel zu leisten. Erst die Gesamtheit des Handelns all dieser "tapferen Jungen" macht die Besetzung konkret. Fast alle jüdischen Bürger Israels dienen in der Armee und wirken direkt oder indirekt an der Besetzung des Westjordanlandes und des Gazastreifens mit. Eine Generation nach der anderen macht die schmutzige Arbeit, lernt die Methoden und gibt sie an die nächste Generation weiter, damit auch sie das Getriebe der militärischen Besetzung weiter ölen kann. Einige dieser "Köpfe" berichten in der Dokumentation ausführlich über die täglichen Routinemaßnahmen der Besatzer. Getrennt betrachtet ist keine dieser Maßnahmen so bedeutsam, dass sie allein über Fortdauer oder Ende der Okkupation entscheiden könnte. Doch zusammengenommen machen sie das Wesen der Besetzung aus.

Regie

Avi Mograbi

Produktion

24 Images

Produzent/-in

LAEMLE Camille

Land

Frankreich

Jahr

2021

Herkunft

ARTE F

Dauer

55 Min.

Genre

Dokus und Reportagen

Versionen

  • Synchronisation

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