Burkina Faso: Die Milizen diktieren das GesetzARTE Reportage
Sendung vom 26/02/2021
In 5 Jahren töteten dschihadistische Terroristen in Burkina Faso 1.600 Menschen, 1 Million Bürger wurden von ihnen vertrieben. Angesichts dieser wachsenden Bedrohung fehlt es dem zunehmend geschwächten Staat an Leuten und an Geld, die Terroristen zu bekämpfen. In einem Drittel des Landes sind Polizei und Armee faktisch abwesend.
In einigen Regionen übernehmen deshalb bewaffnete Milizen ihre Rollen. Eine der größten ist die sogenannte Koglweogo mit 20.000 bis 40.000 Mitgliedern, erkennbar an ihren braunen Uniformen.
Ursprünglich war es das Ziel dieser Milizen, für "Ordnung und Gerechtigkeit" zu sorgen, in der Rolle der Polizei, um die Bürger vor Kriminellen zu schützen. Also verhaften sie Ladendiebe, Viehdiebe und Einbrecher. Für Schuldspruch und Vollstreckung sorgen sie gleich selbst, in aller Öffentlichkeit, auf dem Dorfplatz, mit Stockschlägen oder Peitschenhieben. Die meisten Bürger geben an, die Milizionäre zu verehren – doch manche beschweren sich, hinter vorgehaltener Hand, über ihre brutale Willkür.
Land
Frankreich
Jahr
2021